(Wenn der Ort meiner Schmerzen der Zahn eines andern wäre, so könnte ich eigentlich sehr wohl sagen: ich fühle die Schmerzen des andern. Aber dies will man nicht, man will vielmehr sagen: Unsinn, ich kann immer nur meine Schmerzen fühlen, und wäre es auch im Zahn des andern. Hierdurch zeigt man, daß man Ort und Besitzer der Schmerzen voneinander unterscheiden möchte. Obgleich der Ort (der “Träger”) der Schmerzen ein anderer Körper ist, soll ich doch ihr Besitzer bleiben, es soll unsinnig sein zu sagen “ich fühle die Schmerzen eines andern”. Dann ist es aber auch unsinnig zu sagen: “Ich kann nur meine Schmerzen fühlen”; denn dies wäre nur sinnvoll zusagen, wenn es eben logisch auch anders sein könnte (wenn jenes “kann nicht” nur eine empirische Unmöglichkeit wäre). Wenn es also unsinnig ist zu sagen: “Die Schmerzen eines andern kann ich nicht fühlen”, wenn also Schmerz und Besitzer wesensmäßig zusammenfallen, nicht trennbar sind, dann hat es überhaupt keinen Sinn, von einem Besitzer des Schmerzes zu sprechen. Dies hätte nur Sinn, wenn der Schmerz seinen Besitzer wechseln könnte.)