Wie kommt es, dass man etwas vorstellen kann, was nicht ist? Wie kommt es, dass man sich das vorstellen kann, was später eintreffen wird? Nun wie kommt es denn, dass man das zeichnen kann, was später der Fall sein wird? Aber hier möchte man einwenden, die Zeichnung ist doch garnicht die Tatsache, die später eintreffen wird, also kann ich auch nicht zeichnen, was späte[f|r] eintreffen wird, sondern nur etwas Aehnliches. Und ebenso kann ich mir nicht vorstellen, und auch nicht erwarten, was später eintreffe wird, sonde[f|r]n nur etwas Aehnliches. Noch viel weniger aber kann ich dann sagen, dass etwas eintreffen wird. Zur Erklärung des Paradoxons denken wir uns, es würde jemand sagenen, dieses Porträt kann doch nicht Herrn N darstellen, sondern nur etwas Aehnliches. Das Bild ist freilich nicht er, sondern nur etwas Aehnliches. Und worin besteht es denn, dass es das Porträt des Herrn N ist? Etwa darin, dass darüber steht: Porträt des Herrn N. (Ausdruck der Meinng statt der Meinung.) Was hat denn aber der Name N mit Herrn N zu tun? Nun, nur das, dass er so angesprochen wird, sich so unterschreibt, Briefe auf diesen Namen erhält usw. Wenn man also sagt: “Ich kann mir nicht die Realität selbst erwarten, sondern nur etwas Aehnliches” so ist das eigentlich so als ob man sagte: “Ich kann nicht sagen, ich erwarte, dass er kommt, sondern nur etwas Aehnliches (etwa, dass er in die Nähe kommt)”