1489.
Die Worte ‘Es regnet’ sind in seine Seele
geschrieben” – dies soll
so viel || soviel
heißen wie (d.h. ersetzbar
sein durch) “Er glaubt, daß es
regnet”.
“Die Worte ‘Es regnet’ sind in meine
Seele geschrieben” – heißt etwa
soviel wie: “Ich kann mich von dem Glauben nicht
befreien, daß … ”, “Die
Idee hat von mir Besitz ergriffen, daß
…”.
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–
Bedenke nämlich, daß die Worte “Ich
glaube, es regnet” und “Es dürfte
regnen”
das Gleiche || gleiche sagen können:
insofern nämlich, als es in gewissen Zusammenhängen keinen
Unterschied macht, welchen der beiden Sätze wir verwenden.
(Und befreie Dich von der Idee, daß den einen
ein anderer geistiger Vorgang begleitet, als den anderen!)
Die beiden Sätze können das
Gleiche || gleiche sagen, obwohl dem ersten ein “Ich glaube
… ” und “Er glaubt … ”
etc. entspricht, dem zweiten nicht.
Der erste ist eben mit einem andern
Begriff
gebildet.
D.h.: um zu sagen, daß
es vielleicht regnet, brauchen wir den Begriff
“glauben”
nicht,
ob schon || obschon wir ihn dazu verwenden können.
Der Begriff, ein Satz sei einem ‘in die Seele
geschrieben’ ist nun ein dritter Begriff, der sich in der Anwendung
zum Teil mit den andern deckt, zum Teil nicht.
Ich will sagen, daß man zur Bildung der Aussage
“Es dürfte … ” den
‘seltsamen’ Begriff ‘glauben’ nicht
braucht, obwohl man ihn dazu gebrauchen
kann.