928.
Was macht eine Vorstellung von ihm zu einer Vorstellung von
ihm? –
Was macht sein Porträt zu
seinem Porträt?
Die Intention des Malers?
Und heißt das: sein Seelenzustand? –
Und was macht eine Photographie zu
seinem
Bildnis?
Die Absicht des Photographen?
Und angenommen ein Maler hätte die Absicht den N nach dem
Gedächtnis zu zeichnen, aber, geleitet von Kräften im
Un
bewußten, zeichnet er ein
ausgezeichnetes Bildnis des M, – würden wir es nun ein schlechtes
Bildnis des N nennen?
Und denk Dir Leute, die zum Zeichnen von Bildnissen
abgerichtet wären, und ‘mechanisch’ den vor ihnen
sitzenden Menschen abzeichnen.
(Menschliche Lesemaschinen).
Und nun, was macht eine Vorstellung von ihm zu meiner Vorstellung von
ihm? –
Nichts von dem, was für das Porträt gilt, gilt von der
Vorstellung.
Die
Frage macht einen Fehler.