293.
“Ich kann mir sehr wohl vorstellen, daß Einer so handelt und
doch nichts Schandbares in der Handlung sieht”– und nun
folgt eine Beschreibung, wie man sich das vorzustellen
habe.
“Ich kann mir eine menschliche Gesellschaft vorstellen, in
welcher es als unanständig gilt, zu rechnen, außer zum
Zeitvertreib.”
Das heißt ungefähr soviel wie: ich könnte mir dies Bild leicht
weiter ausmalen.
“Es hat Sinn, von einer endlosen Baumreihe zu reden; ich kann
mir doch vorstellen, daß eine Baumreihe ohne Ende
weiterläuft.”
D.h. etwa: Wenn es Sinn hat, zu sagen,
die Baumreihe komme hier zu einem Ende, hat es Sinn, zu sagen,
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sie komme hier nicht zu einem
Ende, und also auch, sie komme nirgends zu einem Ende.
Die visuelle Vorstellung ist etwa die einer Baumreihe, die
‘unabsehbar’ weiterläuft.
Ein solches Bild verbürgt natürlich den Sinn des Wortausdrucks so
wenig, wie es ihn
erklärt.
“Ich kann mir doch vorstellen, unsere Maßstäbe zögen sich
immer zusammen, wenn …” heißt: Wenn sich
unsre Maßstäbe so benähmen, würden wir nicht anstehen, zu sagen
…
Dies erklärt den Sinn einer bestimmten Ausdrucksweise.
“Ich kann mir doch
vorstellen, wie der Andre in
seinem Bauch Schmerzen hat!”
(Ich könnte etwa dazusetzen: “jetzt
z.B. tue ich's gerade”.)
Erklärt dies, was es heiße, der Andre habe Schmerzen?
(Ich kann mir die Schmerzen des andern leichter vorstellen, wenn ich
mich selbst nicht ganz wohl fühle.)