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     Ich kann mir vielleicht auch vorstellen (obwohl es nicht leicht ist), jeder der Leute, die ich auf der Straße sehe, habe Schmerzen, verberge sie aber kunstvoll. Und es ist wichtig, daß ich mir ein kunstvolles Verbergen vorstellen muß || vorstelle. Daß ich mir also nicht einfach sage: “Nun, seine Seele hat Schmerzen; aber was muß das mit seinem Leib zu tun haben!” oder “das muß sich schließlich am Leib nicht zeigen.” || “Nun, seine Seele
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hat Schmerzen; aber was hat das mit seinem Leib zu tun!” oder “das muß sich schließlich am Leib nicht zeigen!”–
Und wenn ich mir dies || das nun vorstelle, – was tue ich; was sage ich zu mir selbst; wie sehe ich die Leute an? Ich schaue etwa Einen an und denke mir “Das muß schwer sein, zu lachen, wenn man solche Schmerzen hat”, und vieles dergleichen. Ich spiele gleichsam eine Rolle, tue so, als hätten die Andern Schmerzen.