104.
“Aber wenn ich mir vorstelle, daß Einer,
der lacht, in Wirklichkeit Schmerzen hat, so stelle ich mir doch kein
Schmerzbenehmen vor, denn ich sehe eben davon das Gegenteil.
Was stelle ich mir also vor?” –
Ich habe es schon gesagt; – und ich stelle mir dazu nicht
notwendigerweise vor, daß
ich
Schmerzen fühle. ‒ ‒ ‒
“Aber wie geht es also vor sich, wenn ich mir das
vorstelle?” –
Wo, ich meine außerhalb der Philosophie,
verwenden wir denn die Worte “Ich kann mir vorstellen,
daß er Schmerzen hat”, oder
“Ich stelle mir vor, … ”, oder
“Stell dir vor, …!” ‒ ‒ ‒
Man sagt z.B. dem der eine Theaterrolle zu
spielen hat: “Du mußt dir hier
vorstellen, daß dieser Mensch … ”
–
und dazu wird ihm nicht gesagt, || und er
erhielt keine Anweisung: was er
eigentlich tun soll. || und dabei gibt
man (ihm) keine Anweisung: was er
eigentlich tun soll.
Darum ist auch jene Analyse gar nicht zur
30.
Sache. –
Wir beobachten nun den Schauspieler, der sich das Leiden des Andern
vorstellt.