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       “Ich bin nicht sicher, ob ich mir nicht vorstellen kann, dass dieser Sesselfuss Schmerzen hat.” – Und wenn ich's nun kann – was weiter? In wiefern ist das interessant? Welche Verbindungen hat es mit dem übrigen Leben? – Ich kann mir vielleicht auch vorstellen (obwohl es nicht leicht ist) jeder
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der Leute, die ich auf der Strasse sehe, habe Schmerzen; verberge sie aber kunstvoll. Und
dies
es
ist wichtig: dass ich mir ein kunstvolles Verbergen vorstellen muss. Dass ich mir also nicht einfach sage: “Seine Seele hat Schmerzen; aber was muss das mit seinem Leib zu tun haben!” // ; aber das, oder “das muss sich schliesslich am Leib nicht zeigen! // – Und wenn ich mir das nun vorstelle – wie mache ich's? Ich schaue Einen an und denke mir “Das muss schwer sein, zu lachen, wenn man solche Schmerzen hat”, und
103.
vieles dergleichen. Ich spiele gleichsam eine Rolle, ‘tue’, als hätten die Andern Schmerzen. // Ich spiele also gleichsam eine Rolle; tue … //
       Man unterweist z.B. einen in der Rolle eines Theaterstücks, und sagt ihm “Du musst dir vorstellen, dass dieser Mensch … ” – und man gibt ihm keine Anleitung // Anweisung // ; was er eigentlich