148 || 189.
Ich hätte mein Erlebnis beim Lesen eines Wortes auf verschiedene Weise
treffend in Worte fassen können. || treffend durch Worte ausdrücken
können.
So könnte ich sagen, daß das Geschriebene mir die
Laute
eingebe. –
Aber auch dies, daß Buchstabe und Laut beim Lesen
eine
Einheit bilden – gleichsam eine
Legierung.
(Eine ähnliche Verschmelzung gibt es z.B.
zwischen den Gesichtern berühmter Männer und dem Klang ihrer
Namen.
Es kommt uns vor, dieser Name sei der einzig richtige Ausdruck für
dieses Gesicht.)
Wenn ich diese Einheit fühle, könnte ich sagen: ich sehe, oder
höre den Laut in dem geschriebenen Wort.
Aber jetzt lies einmal ein paar Sätze im Druck, so wie
Du's || du's
gewöhnlich tust, wenn
Du || du nicht an
den Begriff des Lesens denkst; und frage
Dich || dich, ob
Du || du beim
Lesen solche Erlebnisse der Einheit, des Einflusses,
etc., gehabt hast. –
Sag nicht,
Du || du
hab
est sie unbewußt gehabt.
Auch lassen wir uns nicht durch das Bild
verleiten
: ‘Beim || ,
‘beim nähern Hinsehen’
zeigen || zeigten
sich diese Erscheinungen
!
Wenn ich beschreiben soll, wie ein Gegenstand aus der Ferne
ausschaut, so wird diese Beschreibung nicht genauer
,
dadurch, daß ich sage,
was aus der
Nähe an ihm zu sehen ist. || , was bei näherem Hinsehen an
ihm zu bemerken ist.//