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Denke Dir aber diesen Fall: Wir geben Einem, der
fließend lesen kann, einen Text zu lesen, den er
nie zuvor gesehen hat.
Er liest ihn uns vor; aber mit der Empfindung, als sage er etwas
Auswendiggelerntes (dies könnte die Wirkung irgendeines Giftes
sein).
Würden wir in einem solchen Falle sagen, er läse das Stück nicht
wirklich?
Würden wir hier also seine Empfindungen als Kriterium dafür gelten
lassen, ob er liest oder nicht?
Oder aber: Wenn man einem Menschen, der unter dem
Einfluß eines bestimmten Giftes steht,
eine Reihe von Schriftzeichen vorlegt, die aber keinem
existierenden Alphabet anzugehören brauchen, so
spricht || spreche er nach der
Anzahl der Zeichen Wörter aus, so als wären die Zeichen
Buchstaben, und zwar mit allen äußeren Merkmalen
und mit Empfindungen des Lesens.
(Ähnliche
Erfahrungen haben wir in Träumen
: nach || .
Nach dem Aufwachen sagt man dann etwa:
“Es kam mir vor, als läse ich die Zeichen, – obwohl
es gar keine Zeichen waren.”)
In so einem Fall würden Manche geneigt sein, zu sagen, der Mensch
lese diese Zeichen; Andere, er lese sie nicht. –
Angenommen, er habe auf diese Weise eine
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Gruppe von vier Zeichen als
“
OBEN” gelesen (oder
gedeutet); nun zeigen wir ihm die gleichen Zeichen in umgekehrter
Reihenfolge und er liest “
NEBO” und
so behält er bei weiteren
Versuchen immer die gleiche Deutung
der einzelnen Zeichen
bei: hier wären wir wohl geneigt, zu sagen, er lege sich ad
hoc ein Alphabet zurecht und lese dann danach.