Die Probleme, die durch ein Missdeuten unserer
Sprachformen entstehen, haben den Charakter der
Tiefe.
Es sind tiefe Beunruhigungen; sie wurzeln so tief in uns, wie die
Formen unserer Sprache und ihre Bedeutung ist so
gross, wie die Wichtigkeit unserer Sprache.
‒ ‒ ‒
Fragen wir uns: Warum empfinden wir einen grammatischen
Witz als
tief?
(Und das ist ja die philosophische Tiefe.)
Eine ähnliche Gedankenbewegung: Wie kann man die
Zeit schätzen – da das Leben doch
fern von einer Uhr
ist? – das
s uns die Zeiten
übereinstimmend mit der Uhr einfallen
; dass
wir die Zeit
sch schätzen
können
[;|,] ist ein Grund, warum, was die Uhr
misst, die Zeit, so wichtig ist.
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Worin liegt
etwa z.B. die Tiefe des
Witzes: “We called him tortois
because he t
[o|a]ught us”?
Wir werden plötzlich aufmerksam darauf, dass
eine solche Ab
gleitung des Substantivs
unmöglich ist.
–
Warum
sollte siech sie aber
so
unmöglich
sein sein?
Sie ließe sich
ˇauch sehr wohl
auch denken.
(Denk an tschechische Zunamen, wie Zaplatil
= er zahlte).
scheint der Witz
seine Tiefe verloren zu haben.
kommt aber daher,
dass wir unsere Betrachtungsweise geändert Aufmerksamkeit verschoben haben |
. –
Betrachte ein andres Beispiel: ˇBei
Lichtenberg
lässt schreibt eine Dienstmagd der
andern: Magd in den “Briefen von
Mägden über Literatur” die
Zahl Hundert 001 schreiben ⌊⌊In
Lichtenberg
“Briefen von Mägden über
Literatur” schreibt eine Magd der
anderen:⌋⌋ .
Wenn man sich sagt: “nun, ˇhundert es könnte ja auch in der Richtung
geschrieben werden”,
fühlt man die Tiefe nicht.
Diese liegt, glaube ich, in dem Zusammenhang unseres
Dezimalsystems, in welchem das Zeichen “001” eine
gewisse Stelle innehat.
Die Tiefe der Absurdität des
“001” erscheint erst für den,
der, sozusagen,
Konsequenzen aus diesem Schreibfehler ziehen kann.
Nicht für den, der nur weiss,
dass man so nicht ‘hundert’
schreibt. –
Man kann, das ‘taaught
us‘ betreffend, sagen: ein Verbum hat für uns eine
Grundstellung (wie man bei Turnübungen sagt) und dann
verschiedene Stellungen, verschiedenen Verrichtungen
gemäss.
Eine beliebige dieser Stellungen zur Bezeichnung
dessen nehmen, der (z.B.) lehrt,
ist so, als nähme man für das Standbild eines Menschen
irgend
eine eine beliebige Stellung, in der er sich auch einmal
befinden kann.
Die Grundstellung, könnte man sagen, reprä
te, ⌊⌊
Und doch ist sie auch wieder nicht unmöglich
⌋⌋ Die Tiefe der Absurdität liegt hier
wieder in
Verhältnissen, die eine längere Erklärung zulassen; weil sie den
Bau unserer Sprache
betreffen. –
⌊⌊
Wir empfanden ihn als tief, weil er ein grelles Licht auf das System
unsrer Sprache zu werfen schien. ⌋⌋
Wenn wir auf das System unserer Sprache sehen,
dann haben
wir das Gefühl der Tiefe.
Es ist, als sähen wir durch ihr Netz hindu
rch die ganze
Welt.