550.
“Nur das
intendierte Bild reicht als Maßstab an die Wirklichkeit
heran. Von außen betrachtet steht es gleich tot und
isoliert da.” – Es ist, als hätten wir
ein Bild erst so angeschaut, daß wir in ihm leben und die
Gegenstände in ihm uns als wirkliche umgeben, und dann
träten wir zurück und wären nun außerhalb,
sähen den Rahmen, und das Bild wäre eine bemalte
Fläche. So, wenn wir intendieren, umgeben uns die
Bilder der Intention und wir leben unter ihnen.
Aber wenn wir aus der Intention heraustreten, so sind es
bloße Flecke auf einer Leinwand, ohne Leben und ohne
Interesse für uns. Wenn wir intendieren, leben
wir im Raum der Intention, unter den Bildern (Schatten) der
Intention, zugleich mit den
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wirklichen Dingen.
Denken wir, wir sitzen im verdunkelten Kino und Leben im
Film. Der Saal wird nun erhellt, aber das Lichtspiel auf
der Leinwand geht weiter. Aber jetzt stehen wir
plötzlich außerhalb, und sehen es als Bewegungen von
lichten und dunkeln Flecken auf einer Leinwand.
(Im Traum geschieht es manchmal, daß wir eine Geschichte
erst lesen und dann in ihr selbst agieren. Und nach dem
Aufwachen aus einem Traum ist es manchmal, als wären wir aus
den Traum heraus zurückgetreten und sehen ihn jetzt, als ein
fremdes Bild, vor uns.) Und es heißt auch etwas,
“in den Seiten eines Buches leben”.