603
    Es mag Menschen geben, die viel mit sich selbst sprechen, e[g|h]e und während sie handeln, und solche, die nur sehr wenig zu sich selbst sagen, die gleichsam auch mit sich selbst se[j|h]r schweigsam sind. Wenn man ihn fra[h|g]t “Was hast du gedacht, als du das tatest?” gesteht er vielleicht ganz ehrlich “Gar nichts”, obgleich seine Handlung unsw wohlüberlegt, ja vielleicht listig scheint. Ich sage, ich wisse nicht, was in ihm vorgeht, und es geht in einem wichtigen Sinne nichts in ihm vor. Ich kenne mich bei ihm nicht aus: Ich mache z.B. leicht falsche Vermutungen und werde von Zeit zu Zeit hart in meinen Erwartungen getäuscht.
    Ich könnte mir von diesem Menschen ein Bild machen, indem ich mir vorstellte, er sprec[eh|he] zu allen seinen Handlungen Monologe, die seine Gesinnung zum Ausdruck brächten. Die Monologe wären eine Konstruktion, eine Arbeitshypothese, mittels derer ich mir seine Handlungen verständlich zu machen suche. Muss ich nun annehmen, dass in ihm ausser jenen Monologen noch ein Denken vor sich
750
geht? Sind die Monologe nicht ganz genug? Können sie nicht Alles leisten, was das Innenleben leisten soll?