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     Denk dir nun, Einer habe einen Bau aufzuführen, mit Bausteinen, oder ‘Mechano’. Er probiert nun, verschiedene Stücke, versucht sie, zusammen zu fassen, macht vielleicht eine Skizze, etc. etc. Nun sagt man, er habe bei dieser Tätigkeit gedacht! – Gewiß, man unterscheidet so dies Tun von
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einem sehr anders gearteten. Aber ist es eine gute Beschreibung dieses Unterschieds: in einem Falle gehe mit dem manuellen Tun noch etwas anderes einher? Könnte man etwa dieses Andere isolieren, und es geschehen lassen, ohne die übrige Tätigkeit?
     Es ist nicht wahr, daß Denken eine Art Sprechen ist, wie ich einmal sagte. Der Begriff ‘denken’ ist vom Begriff ‘sprechen’ kategorisch verschieden. Aber natürlich ist das Denken keine Begleitung des Sprechens, noch sonst irgend eines Vorgangs.
     Das heißt: man kann z.B. den ‘Denkvorgang’ nicht unbegleitet vor sich gehen lassen. Er hat auch nicht Abschnitte, die den Abschnitten der andern Tätigkeit (des Redens z.B.) entsprechen. D.h.: wenn man von einem ‘Denkvorgang’ redet, so ist er so etwas wie das Operieren (schriftlich oder mündlich) mit Zeichen. Das Schließen und Rechnen könnte man einen ‘Denkvorgang nennen.