?  
06
    Er sagt “Ich will jetzt ausgehen”, plötzlich sagt er “Nein” und [z|t]ut etwas anderes. Als er “Nein” sagte, fiel ihm plötzlich ein, er wolle zue[sr|rs]t … – er sagte “Nein”; aber dachte er auch “Nein”? Dachte er eben nicht an jene andere Angelegenheit? Man kann sagen, er dachte an sie. Er musste dazu aber weder laut
601
noch im Stillen einen Gedanken aussprechen. – Er könnte freilich später die Abs[t|i]cht in einen Satz kleiden. Zur Reit des Wechsels mochte ihm ein Bild vorgeschwebt habe, oder aber er sagte nicht nur “Nein”, sondern iregend ein Wort, das Aequivalent eines Bildes. Wollte er etwa zuerst den Schrank zuschliessen, so sagte er vielleicht “Der Schrank!”; wollte er erst die Hände waschen, so sah er sie etwa an und verzog das Gesicht. “Aber ist das Denken?” – Ich w[i|e]iss es nicht. Sagt man denn in so einem Falle nicht, Einer habe sich etwas ‘überlegt’, er habe sich anders ‘besonnen’? Aber muss er zu diesem Denken unbedingt eine Sprache beherrschen lernen? Könnte nicht ein ‘intelligentes’ Tier so handeln? Man hat es abgerichtet, einen Gegenstand von dort und dort zu holen und ihn dort hin zu bringen. Es geht nun, ohne den Gegenstand dem Ziele zu, kehrt plötzlich [i|u]m (als hätte es gesagt “Ach, ich habe … vergessen!”) und holt den Gegenstand, etc. Sähen wir so etwas, so würden wir sagen: es sei in ihm, in seinem Geiste, damals etwas vorgefallen. Und was ist denn i[r|n] mir vorgefallen, wenn ich so handle? “Nicht gar viel” möchte ich sagen. Und was ist innen vorgeht, ist nicht wichtiger, als was äusserlich, durch Sprechen, Zeichneen, etc. vorgehen kann. ((Woraus du lernen kannst, wie das Wort “denken” gebraucht wird.))