319.
Denken wir uns eine Tabelle, die nur in unsrer Vorstellung
existiert.
(Etwa ein
Wörterbuch.
)
Mittels eines Wörterbuchs kann man die
Übersetzung des Wortes X durch ein Wort Y
rechtfertigen.
Sollen wir es aber auch eine Rechtfertigung nennen, wenn diese Tabelle
nur in der Vorstellung nachgeschlagen wird? –
“Nun, es ist dann eben
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–
eine subjektive
Rechtfertigung.” –
Aber die Rechtfertigung besteht doch darin, daß man an eine unabhängige
Stelle appe
lliert. –
“Aber ich kann doch auch von einer Erinnerung an eine andre
appellieren.
Ich weiß – z.B.– nicht, ob ich mir die
Abfahrzeit des Zuges richtig gemerkt habe und rufe mir zur
Kontrolle das Bild der Seite des Fahrplans ins Gedächtnis.
Haben wir hier nicht den gleichen Fall?” –
Nein; denn dieser Vorgang muß nun wirklich die
richtige Erinnerung hervorrufen.
Wäre das Vorstellungsbild des
Fahrplans nicht selbst auf seine Richtigkeit zu
prüfen, wie könnte es
die Richtigkeit der ersten Erinnerung bestätigen?
(
Dann wäre es, als kaufte Einer mehrere Exemplare der
heutigen Morgenzeitung, um sich zu vergewissern,
ob || daß sie die Wahrheit
schreibt.)
In der Vorstellung eine Tabelle nachschlagen ist so wenig ein
Nachschlagen einer Tabelle, wie die Vorstellung des Resultats eines
vorgestellten Experiments das Resultat eines Experiments ist.
(
⇒177)