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      ‘Ding’ und ‘Hintergrund’ sind visuelle Begriffe, wie rot und rund – will Koehler sagen. Die Beschreibung des Ges Gesehenen schliesst die Angabe, was Ding und was Hintergrund ist, nicht weniger ein, als die Angabe der Farbe und der Form. Und die Beschreibung ist ebenso unvollstaendig, wenn nicht gesagt wird, was Ding, was Grund ist, wie sie es ist, wenn Farbe oder Form nicht angegeben wurden. Ich sehe das eine ebenso unmittelbar, wie das andere – will
man
er
sagen. Und was ist dagegen einzuwenden? Zuerst: wie sich das erkennen laesst, – ob durch Introspektion, und ob Alle darin uebereinstimmen muessen. Denn es handelt sich offenbar um die Beschreibung des subjektiv Gesehenen. Aber wie lernt man nur, das Subjektive durch Worte wiedergeben? Und was koennen uns diese Worte bedeuten?
      Denk, statt um Worte handelte sich's um zeichnerische Wiederga[v|b]e; und den Woertern “dinglich” und dergleichen entspraeche in dieser Wiedergabe die Reihenfolge, Ordnung, in der wir die Zeichnung anfertigen. (Ich nehme an, [d|w]ir koennten ausserordentlich rasch zeichnen.) Und nun sagte jemand: “Zur Darstellung des Gesehenen gehoert die Reihenfolge ebenso, wie Farben und Formen.” – Was hiesse das?
      Man kann wohl sagen: Es gibt Gruende, zum zeichnerischen Beschreiben des Gesehenen nicht nur das gezeichnete Bild, sondern auch die Phrasierung beim Zeichnen zu rechnen. Es gehoerten diese Reaktionen des Beschreibenden irgendwie zusammen. In gewisser Be-
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ziehung gehoeren sie zusammen, in anderer nicht.