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      Denk Dir einen Stamm, von Leuten, die nicht sagen “er hat Schmerzen”, “wir haben Schmerzen”, “in ihm geht das [g|G]leiche vor wie in mir”, “diese Leute haben das gleiche seelische Erlebnis” etc.; sondern man redet wohl von einer Seele und von Vorgaengen in der Seele, sagt aber, man wisse absolut nichts darueber, ob zwei Leute, von denen wir etwa sagen, sie haetten Schmerzen, wirklich dasselbe haben, oder etwas ganz anderes; und man sagt daher bei ihnen, die Menschen haben etwas Unbekanntes und nun folgt in ihrer Ausdrucksweise eine Bestimmung, die, unserem “sie haben Schmerzen” gleichkommt. Diese Leute werden dann auch nicht sagen: “Wenn ich glaube, jemand
habe
hat
Schmerzen, so glaube ich, es gehe in ihm etwas bestimmtes vor”, und dergleichen.
      Muss man es aber ueberhaupt so ansehen, daß das Schmerzsignal und die Beschreibung des Schmerzbenehmens eine begriffliche Einheit geben // bilden // ?
      Ich will fragen: “Wo liegt hier das Begriffliche und wo das Phenomaenale?” Muss die Sprache eine Schmerzaeusserung enthalten? Denken wir uns Leute mit einer Fingersprache. Oder Leute, die nur sch[e|r]eiben, nicht sprechen, Muessten die den Begriff ‘Schmerz’ besitzen?
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