1299. 6
      Wir beurteilen das Motif einer Tat nach dem, was der Mensch, der sie veruebt hat, uns sagt, nach dem Bericht von Augenzeugen, nach der Vorgeschichte. So beurteilen wir die Motive eines Menschen. Aber das scheint uns nicht auffallend, // Aber das faellt uns nicht sehr auf // , daß es so etwas wie die ‘Beurteilung der Motive’ gibt. Daß dies ein ganz eigentuemliches Sprachspiel ist [.|] daß der Tisch und der Stein keine Motive haben. Daß es zwar auch die Frage gibt: “Ist das eine zuverlaessige Art, die Motive eines Menschen zu beurteilen?” –
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aber uns schon bekannt sein muss, was denn ueberhaupt die “Beurteilung von Motiven” heisst. Es muss schon eine Technik geben, an die wir hier denken, damit wir von einer Abaenderung dieser Technik reden koennen, die wir als zuverlaessigere Beurteilung eines Motifs bezeichnen.