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     Wir möchten doch immer sagen: “Erinnerungsbild ist Erinnerungsbild! ob er es hat, oder ich es habe; und wie immer ich erfahre, ob er eines hat, oder nicht.” – Damit könnte ich mich einverstanden erklären. – Und wenn du mich fragst “Weißt du denn nicht, was ich meine, wenn ich sage, er habe ein Erinnerungsbild?” – so kann ich antworten: “Ich stelle mir bei diesen Worten wohl etwas vor ‒ ‒ ‒ aber weiter geht der Nutzen dieser Worte in diesem Falle nicht. Und ich kann mir auch etwas bei den Worten vorstellen “Es war gerade fünf Uhr Nachmittag auf der Sonne” – nämlich etwa eine Pendeluhr, die auf fünf zeigt. – Noch besser wäre vielleicht das Beispiel der Anwendung von “oben” und “unten” auf die Erdkugel. Hier haben wir alle eine ganz deutliche Vorstellung davon, was “oben” und “unten” bedeutet. Ich sehe doch, daß ich oben bin; die Erde ist doch unter mir! (Lächle ja nicht über dieses Beispiel. Es wird uns zwar schon in der Volksschule beigebracht, daß es dumm sei, so etwas zu sagen. Aber es ist eben viel leichter, ein Problem zuzuschütten, als es zu lösen.) Und erst eine Überlegung zeigt uns, daß wir das gewöhnliche Spiel mit “oben” und “unten” hier nicht spielen können, daß wir es hier umändern müssen, wenn wir diese Worte anwenden wollen. (Daß wir also z.B. von den Antipoden als
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den Menschen ‘unter’ unserem Erdteil können, es aber nun auch für richtig anerkennen, wenn sie auf uns den gleichen Ausdruck anwenden.)