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Wir sind von Natur und durch eine bestimmte Abrichtung,
Erziehung, so eingestellt, daß wir unter bestimmten
Umständen Wunschäußerungen
von uns
geben || machen.
(Ein solcher ‘Umstand’ ist natürlich
nicht der
Wunsch.) Eine
Frage, ob ich weiß, was ich wünsche, ehe mein Wunsch
erfüllt ist, kann in diesem Spiele gar nicht
auftreten. Und daß ein Ereignis meinen Wunsch zum
Schweigen bringt, bedeutet nicht, daß es den Wunsch
erfüllt. Ich wäre vielleicht nicht
befriedigt, wäre mein Wunsch befriedigt worden.
Anderseits wird auch das Wort
“wünschen” so gebraucht:
“Ich weiß selbst nicht, was ich mir
wünsche.” (“Denn die
Wünsche verhüllen uns selbst das
Gewünschte.”)
Wie, wenn man
fragte: “Weiß ich, wonach ich lange, ehe
ich es erhalte?” Wenn ich sprechen gelernt habe,
so weiß ich's.
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