391.
Ich kann mir
vielleicht auch vorstellen (obwohl es nicht leicht ist),
jeder der Leute, die ich auf der Straße sehe, habe furchtbare
Schmerzen, verberge sie aber kunstvoll. Und es ist
wichtig, daß ich mir hier ein kunstvolles Verbergen
vorstellen muß. Daß ich mir also nicht
ei
nfach sage: “Nun, seine Seele
hat Schmerzen; aber was hat das mit seinem Leib zu
tun!” oder “das muß sich
schließlich am Leib nicht zeigen!” –
Und wenn ich mir das nun vorstelle,– was tue ich; was
sage ich zu mir selbst; wie sehe ich die Leute an? Ich
schaue etwa Einen an und denke mir “Das
muß schwer sein, zu lachen, wenn man solche
Schmerzen hat”, und vieles dergleichen. Ich
spiele gleichsam eine Rolle,
tue so, als hätten
die Andern Schmerzen.
Wenn ich das tue, sagt
man etwa, ich stelle mir vor, ….
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