334 || 5.
Was geschieht, wenn wir uns bemühen
,– etwa
beim S
chreiben eines Briefes – den richtigen
Ausdruck
unserer || für
unsere Gedanken zu finden? – Diese
Redeweise vergleicht den Vorgang dem einer Übersetzung, oder
Beschreibung: Die Gedanken sind da (etwa schon
vorher) und wir suchen nur noch nach ihrem Ausdruck.
Dieses Bild trifft für verschiedene Fälle mehr, oder
weniger zu. – Aber was kann hier nicht alles
geschehen! – Ich gebe mich einer Stimmung hin,
und der Ausdruck
kommt. Oder: es
schwebt mir ein Bild vor, das ich zu beschreiben trachte.
Oder: es fiel mir ein englischer Ausdruck ein, und ich
will mich auf den entsprechenden deutschen besinnen.
Oder:
es kommt mir || ich
mache eine Gebärde,
und ich frage
mich || und frage mich:
“Welches sind die Worte, die dieser Gebärde
entsprechen?” Etc.
Wenn man nun fragte “Hast du den Gedanken, ehe du
den Ausdruck hattest?”– was müßte man da
antworten? Und was auf die Frage:
“Worin bestand der Gedanke, wie er vor dem Ausdruck
vorhanden war?”