125.
     Es ist nicht Sache der Philosophie, den Widerspruch durch eine mathematische, logisch-mathematische, Entdeckung zu beseitigen || lösen. Sondern den Zustand der Mathematik, der uns beunruhigt, den Zustand vor der Lösung || Vermeidung des Widerspruchs, übersehbar zu machen. (Und damit geht man nicht etwa einer Schwierigkeit aus dem Wege.) b)
     Die fundamentale Tatsache ist hier: daß wir Regeln, eine Technik, für ein Spiel festlegen, und daß es dann, wenn wir den Regeln folgen, nicht so geht, wie wir angenommen hatten. Daß wir uns also gleichsam in unseren eigenen Regeln verfangen.
     Dieses Verfangen in unseren Regeln ist, was wir verstehen, d.h. übersehen wollen.
     Es wirft ein Licht auf unsern Begriff des Meinens. Denn es kommt also in jenen Fällen anders, als wir es gemeint, vorausgesehen, beabsichtigt hatten. Wir sagen eben, wenn, z.B., der Widerspruch auftritt: “So hab ich's nicht gemeint.”
     Die bürgerliche Stellung des Widerspruchs, oder seine Stellung in der bürgerlichen Welt: das ist das philosophische Problem.