97.
Das Denken ist mit
einem Nimbus umgeben. – Sein Wesen, die Logik,
stellt eine Ordnung dar, und zwar die Ordnung a priori der
Welt, d.i. die Ordnung der
Möglichkeiten, die Welt und Denken gemeinsam
sein muß. Diese Ordnung aber, scheint es, muß
höchst einfach sein. Sie ist
vor aller Erfahrung; muß sich durch die ganze
Erfahrung hindurchziehen; ihr selbst darf keine
erfahrungsmäßige Trübe oder Unsicherheit
anhaften.‒ ‒ ‒ Sie muß vielmehr vom reinsten
Kristall sein. Dieser Kristall aber erscheint nicht als
eine Abstraktion, sondern als etwas Konkretes, ja als das
Konkreteste, gleichsam
Härteste.
(Log. Phil. Abh. 5.5563)
Wir sind in der Täuschung, das Besondere, Tiefe,
das uns Wesentliche unserer Untersuchung liege darin, daß sie
das
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unvergleichliche Wesen der Sprache zu
begreifen trachtet. D.i., die
Ordnung, die zwischen den Begriffen des Satzes, Wortes, Schließens,
der Wahrheit, der Erfahrung, u.s.w.
besteht. Diese Ordnung ist eine
Über-Ordnung zwischen –
sozusagen –
Über-Begriffen. Während
die Worte
“Sprache”, “Erfahrung”,
“Welt”, wenn sie eine Verwendung haben, eine so
niedrige haben müssen, wie die Worte “Tisch”,
“Lampe”, “Tür”.