24.
Wem die
Mannigfaltigkeit der Sprachspiele nicht vor Augen ist, der wird
etwa zu Fragen geneigt sein, wie
dieser
, || : “Was
ist eine Frage?” – Ist es die Feststellung,
daß ich das und das nicht weiß, oder die Feststellung, daß
ich wünsche, der Andre möchte mir sagen
…? Oder ist es die Beschreibung
– 23 –
meines
seelischen Zustandes der Ungewißheit? – Und ist
der Ruf “Hilfe!” so eine
Beschreibung?
Denke daran, wieviel
Verschiedenartiges
“Beschreibung” genannt wird: Beschreibung
der Lage eine
s Körpers du
rch seine
Koordinaten; Beschreibung eines Gesichtsausdrucks; Beschreibung
einer Tastempfindung; einer Stimmung.
Man kann
freilich statt der gewöhnlichen Form der Frage die der
Feststellung oder Beschreibung setzen: “Ich
will wissen, ob …”, oder “Ich bin im
Zweifel, ob …”,– aber damit hat man die
verschiedenen Sprachspiele einander nicht näher
gebracht.
Die Bedeutsamkeit solcher
Umformungsmöglichkeiten, z.B. aller
Behauptungssätze in Sätze, die mit der Klausel
“Ich denke”, oder “Ich
glaube” anfangen (also sozusagen in Beschreibungen
meines Innenlebens) wird sich an anderer Stelle
deutlicher zeigen. (Solipsismus.)