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      Die Probleme, die durch ein Mi[s|ß]deuten unserer Sprachfor-
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men entstehen, haben den Charakter der Tiefe. Es sind tiefe Beunruhigungen; sie wurzeln so tief in uns, wie die Formen unserer Sprache, und ihre Bedeutung ist so groß, wie die Wichtigkeit unserer Sprache. ‒ ‒ Fragen wir uns: Warum empfinden wir einen grammatischen Witz als tief? (Und das ist ja die philosophische Tiefe.)
      
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Worin liegt z.B. die Tiefe des Witzes: “We callˇed him Tortoise because he taught us”? Wir werden plötzlich aufmerksam darauf, daß
diese
eine solche
Abgleitung
eines
des
Substantivs unmöglich ist. – Warum aber unmöglich? Sie ließe sich doch sehr wohl denken. –
Und nun
Nun aber
scheint der Witz seine Tiefe verloren zu haben. Das kommt aber daher, daß wir unsere Aufmerksamkeit verschoben haben Darum
aber
nämlich
weil
. – Sieh ein andres Beispiel an: Nimm [e|E]in anderes Beispiel: Bei Lichtenberg (Brife in den Briefen von Mägden über Literatur”) schreibt eine
Magd
Dienstmagd
der andern: “ … denn ich habe neulich in einer erhabenen trockenen Filosophie gelesen, daß es 001 witsige gibt um einen der tiefen Schwulst besitzt.” Sagt man sich: “nun, hundert könnte ja auch in der der Richtung geschrieben werden”, dann fühlt man die Tiefe des Witzes nicht. Sie erscheint erst, für den, der ˇwenn man, nur dem, der sozusagen, die mathematischen Konsequenzen aus diesem Schreibfehler ziehen kann.
      Die Tiefe
dieser Witze
der Absurdität
liegt in Verhältnissen, die eine längere Erklärung zulassen; weil sie den besonderen ˇeigentümlichen Bau unserer Sprache betreffen. – Wenn wir dies ganze System betrachten, uns plötzlich … gezeigt wird, dann ⌊⌊Wenn, wir uns plötzlich an einem diesem Beispiel des ganzen Systems, bewußt werden,– dann⌋⌋ haben wir das Gefühl der Tiefe.