“Kann es aber nicht wahre Sätze geben, die in diesem Symbolismus angeschrieben sind, aber in dem System Russell's nicht beweisbar?” – ‘Wahre Sätze’, das sind also Sätze, die in einem andern System wahr sind, d.h. in einem andern Spiel mit Recht behauptet werden können. Gewiss; warum soll es keine solchen Sätze geben; oder vielmehr: warum soll man nicht Sätze – der Physik, z.B. – in Russell's Symbolen anschreiben? Die Frage ist ganz analog der: Kann es wahre
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Sätze in Euklids Sprache geben, die in seinem System nicht beweisbar, aber wahr sind? – Aber es gibt ja sogar Sätze, die in Euklid's System beweisbar, aber in einem andern System falsch sind. Können nicht Dreiecke – in einem andern System – ähnlich (säeher ähnlich) sein, die nicht
die gleichen
gleiche
Winkel haben? – “Aber das ist doch ein Witz! [s|S]ie sind ja dann nicht im selben Sinne einander ‘ähnlich’!” – Freilichˇ nicht; und ein Satz, der nicht in Russell's System zu beweisen ist, ist i[m|n] ander[n|m] Sinne “wahr” oder “falsch”, als ein Satz, der ‘Principia Math.’.