152
Ich
habe, wenn ich nachträglich über das Erlebnis denke, das
Gefühl, daß das Wesentliche an
ihm das ‘Erlebnis eines
Einflusses’, einer
Verbindung
ist, im Gegensatz zu irgendeiner bloßen
Gleichzeitigkeit von Phänomenen:
Zugleich aber möchte ich kein erlebtes Phänomen
“Erlebnis des Ein
flusses”130
nennen. Hier liegt die Idee: der Wille ist keine
Erscheinung.) Ich möchte sagen, ich
h
ätte das
‘Weil’ erlebt; und doch will ich keine
Erscheinung ‘Erlebnis des Weil”
nennen.
Vergleiche damit diesen Fall:
Jemand soll sagen, was er fühlt, wenn ihm ein Gewicht
auf der flachen Hand ruht. – Ich kann mir nun
vorstellen, daß hier
ein
Zwiespalt entsteht: Einerseits sagt er sich, was
er fühle sei eine Pressung gegen die Handfläche und eine
Spannung in den Muskeln seines Arms; anderseits will er
sagen: “aber das ist doch nicht alles; ich empfinde
doch einen Zug, ein Streben des Gewichts nach
unten!” – Empfindet er denn ein solches
Streben? Ja: wenn er nämlich an das Streben
denkt. Mit dem Wort “Streben” geht hier
ein bestimmtes Bild,
ein Gesichtsausdruck || eine
Geste, ein Tonfall; und in diesem siehst Du das Erlebnis des
Strebens.
(Denke auch daran: manche Leute
sagen, von dem und dem ‘gehe ein Fluidum
aus’. – Daher fiel uns auch das
Wort
“
Einfluß”
ein.)
Ich möchte sagen:
“ich erlebe das Weil” –, aber nicht,
weil ich mich an dieses Erlebnis erinnere; sondern, weil ich beim
Nachdenken darüber, was ich in so einem Fall erlebe,
dies || dieses durch das Medium des Begriffes
‘weil’ (oder
‘Einfluß’, oder
‘Ursache’, oder
‘Verbindung’) anschaue. – Denn es
ist freilich richtig, zu sagen, ich habe diese Linie unter dem
Einfluß der Vorlage gezogen: dies
liegt aber nicht einfach in dem,
131
was ich beim Ziehen der Linie
empfinde – sondern unter Umständen auch
(z.B.) darin, daß
ich sie der andern parallel ziehe –
obwohl auch das wieder für das Geführtwerden
nicht allgemein wesentlich ist. –