51.
Es gibt nun
verschiedene Möglichkeiten für unser
Sprachspiel (47), verschiedene Fälle, in denen wir
sagen würden, ein Zeichen, benenne in dem Spiel
ein Quadrat von der und der Farbe. Wir würden dies
z.B. sagen, wenn wir
wüßten, daß
den Menschen, die diese Sprache gebrauchen, der
Gebrauch der Zeichen auf die und die Art beigebracht
werde. Oder, wenn es schriftlich, etwa in Form einer
Tabelle, niedergelegt wäre, da
ß diesem
Zeichen dieses Element entspricht und wenn diese Tabelle
beim Lehren der Sprache benützt und in gewissen
Streitfällen zur Entscheidung herangezogen
würde. –
42.
Wir können uns aber
auch denken, daß eine solche Tabelle
ein Werkzeug im Gebrauch der Sprache ist. Die
Beschreibung eines Komplexes geht dann so vor sich: der den
Komplex beschreibt, führt eine Tabelle mit sich und sucht in
ihr jedes Element des Komplexes auf und geht von ihm in der Tabelle
zum Zeichen über (und es kann auch der, dem die
Beschreibung gegeben wird, die Worte derselben durch eine Tabelle
in die Anschauung von färbigen Quadraten
übersetzen.) Man könnte sagen, diese
Tabelle übernehme hier die Rolle, die in anderen Fällen
Gedächtnis und Assoziation spielen. (Wir werden
den Befehl, “Bring mir eine rote
Blume!”, für gewöhnlich nicht so
ausführen, daß wir die Farbe Rot
in einer Farbentabelle nachschlagen und dann eine Blume bringen
von der Farbe, die wir in der Tabelle finden; aber wenn es sich
darum handelt, einen bestimmten Ton von Rot zu wählen,
oder zu mischen, dann geschieht es, daß
wir uns eines Musters oder einer Tabelle
bedienen.)
Nennen wir eine solche
Tabelle den Ausdruck einer Regel des Sprachspiels, so kann man
sagen, daß dem, was wir Regel eines
Sprachspiels nennen, sehr verschiedene Rollen im Spiel zukommen
können.