“Welchen Sinn hat ein Satz
der Art ‘(
∃n).3 + n =
7’?” Man ist hier in
einer seltsamen Schwierigkeit: einerseits empfindet man es
als Problem, daß der Satz die Wahl zwischen
unendlich vielen Werten von n hat, andrerseits scheint uns
der Sinn des Satzes in sich gesichert und nur für uns
(
etwa) noch zu erforschen, da wir doch
“wissen, was ‘(
∃x).fx’
bedeutet”. Wenn Einer sagte, er wisse
nicht,
was “(∃n). 3 + n =
7” bedeute || welchen Sinn
“(∃n). 3 + n =
7” habe, so würde man ihm
antworten: “aber Du weißt
doch, was dieser Satz sagt: 3 + 0 = 7 .
⌵ .
3 + 1 = 7 .
⌵ . 3 + 2 = 7
und so weiter!” Aber darauf kann man
antworten: “Ganz richtig – der Satz ist
also keine logische Summe, denn die endet
nicht mit ‘und so weiter’ und das, worüber
ich nicht klar bin, ist eben diese Satzform
‘f(0)
⌵
f(1)
⌵
f(2)
⌵
u.s.w.’ – und Du
hast mir nur statt der ersten unverständlichen
Satzform || Satzart eine zweite
gegeben und zwar mit dem Schein, als gäbest Du mir etwas
altbekanntes, nämlich eine Disjunktion.”
Wenn wir nämlich meinen,
daß wir doch unbedingt
“(
∃n)
etc.” verstehen, so denken wir zur
Rechtfertigung an andre Fälle des Gebrauchs der Notation
“(
∃ …) …”,
beziehungsweise der Ausdrucksform “es
gibt …” unserer Wortsprache. Darauf kann
man aber nur sagen:
Du
vergleichst also den Satz
“(
∃n) …”
mit jenem Satz “es gibt ein Haus in dieser Stadt, welches
…”, oder “es gibt zwei Fremdwörter auf
dieser Seite”. Aber mit dem Vorkommen der Worte
“es gibt” in diesen Sätzen ist ja die
Grammatik dieser Allgemeinheit noch nicht bestimmt. Und
dieses Vorkommen weist auf nichts andres hin, als eine gewisse
Analogie in den Regeln.
Wir werden also ruhig diese
Regeln von vorne untersuchen können, ohne uns von der
Bedeutung von “(∃ …) …” in andern Fällen stören
zu lassen. || ohne uns von der
Bedeutung,631
die
“(∃ …) …” in andern Fällen hat,
stören zu lassen. ||
Wir werden also die Grammatik der Allgemeinheit
“(∃n) etc.”
ohne vorgefaßtes Urteil untersuchen
können, d.h., ohne uns von der
Bedeutung von
“(∃ …) …” in andern Fällen || , die
“(∃ …) …” in andern Fällen hat,
stören zu lassen.