““Wenn die
Erinnerung kein sehen in die Vergangenheit ist, wie wissen wir
dann überhaupt, daß sie mit Beziehung
auf die Vergangenheit zu deuten ist? Wir
könnten uns dann einer Begebenheit erinnern und zweifeln, ob
wir in unserm Erinnerungsbild ein Bild der Vergangenheit oder der
Zukunft haben.
Ich kann natürlich
sagen: Ich sehe nicht die Vergangenheit, sondern nur
ein Bild der Vergangenheit. Aber woher
weiß ich,
daß es ein Bild der
Vergangenheit ist, wenn dies nicht im Wesen des
Erinnerungsbildes liegt. Haben wir etwa durch die
Erfahrung gelernt, diese Bilder als Bilder der Vergangenheit zu
deuten? Aber was hieße hier
überhaupt
“Vergangenheit“?””
Die Daten unseres Gedächtnisses sind
geordnet; diese Ordnung nennen wir Gedächtniszeit, im
Gegensatz zur physikalischen Zeit, der Ordnung der Ereignisse in
der physikalischen Welt. Gegen den Ausdruck
“Sehen in die Vergangenheit”
sträubt sich unser Gefühl mit Recht;
denn es
﹖– gibt uns ein Bild
davon –﹖ || denn es ruft das
Bild hervor, daß Einer einen
Vorgang in der physikalischen Welt sieht, der jetzt gar nicht
geschieht, sondern schon vorüber ist. Und die
Vorgänge, welche wir “Vorgänge in der
physikalischen
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Welt”, und die, welche wir
“Vorgänge in unserer Erinnerung” nennen,
sind einander wirklich nur zugeordnet. Denn wir reden
von einem Fehlerinnern und das Gedächtnis ist nur
eines von den Kriterien dafür,
daß etwas in der physikalischen Welt
geschehen ist.