“Ist ein Feld eines Schachbretts
einfacher, als das ganze Schachbrett?” Das
kommt darauf an, wie Du das Wort “einfacher”
gebrauchst. Meinst Du damit “aus einer
kleineren Anzahl von Teilen bestehend”, so sage ich:
Wenn diese Teile etwa die Atome des Schachbretts sind, so ist
also das Feld einfacher als das Schachbrett, –
wenn Du aber
vom visuellen Schachbrett sprichst, || von dem
sprichst, was wir am Schachbrett sehen,
so bestehen ja die Felder nicht aus Teilen, es sei
denn, daß sie wieder aus kleineren Flecken
bestehen, und wenn Du dann den Fleck den einfacheren nennst, der
weniger Flecken enthält, so ist wieder das Feld einfacher als
das Schachbrett. “Ist aber die
gleichmäßig gefärbte Fläche
einfach?” – Wenn
“einfach” bedeutet: nicht aus Flecken mehrerer
Farben zusammengesetzt, – ja!
Aber können wir nicht sagen: einfach ist, was sich nicht
teilen
läßt? –
Wie teilen
läßt? Mit dem
Messer? Und mit welchem Messer?
Beschreibe mir erst die Methode der Teilung, die Du erfolglos
anwendest, dann werde ich wissen, was Du
“unteilbar” nennst. Aber vielleicht
willst Du
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sagen:
‘unteilbar’ nenne ich nicht das, was man erfolglos
zu teilen versucht, sondern das, wovon es sinnlos
(unerlaubt) ist
, zu sagen, es bestehe aus Teilen. – Dann ist ‘unteilbar’ eine grammatische
Bestimmung. Eine Bestimmung also, die Du Selbst
machen kannst und durch welche Du die Bedeutung, den Gebrauch
andrer Wörter festlegst. Wenn ich etwa
sage: ein einfärbiger Fleck ist unteilbar
(einfach), denn, wenn ich ihn – z.B.
– durch einen Strich teile, so ist er nicht mehr
einfärbig, –
, so setze ich damit fest, in welcher
Bedeutung ich das Wort “teilen” gebrauchen
will. Wenn nun gefragt wird: “besteht das
Gesichtsbild aus minima visibilia”, so fragen
wir zurück: wie verwendest Du das Wort “aus
… bestehen”? Wenn in dem Sinn, in
welchem ein Schachbrett aus schwarzen
und
weißen Feldern besteht, – nein! –
Denn Du wolltest doch nicht leugnen, daß
wir einfärbige Flecke sehen (ich meine Flecke deren
Erscheinung einfärbig ist). Wenn
Du aber etwa
﹖ sagen willst,
daß ein
physikalischer Fleck
(ein
meßbarer Fleck im
physikalischen Raum) verkleinert werden kann, bis wir ihn aus
einer bestimmten Entfernung nicht mehr sehen,
daß er dann beim Entschwinden
gem
essen und in dieser Ausdehnung der kleinst
sichtbare Fleck genannt werden kann, so stimmen wir bei.