Wie hätte das Feuer oder die Aehnlichkeit des Feuers mit der Sonne verfehlen können auf den erwachenden Menschengeist einen Eindruck zu machen. Aber nicht vielleicht “weil er sich[9|']s nicht erklären kann” (der dumme Aberglaube unserer Zeit) in – denn wird es durch eine “Erklärung” weniger eindrucksvoll? –
                   Die Magie in “Alice in Wonderland” beim Trocknen durch Vorlesen des Trockensten was es gibt.
                   Bei der magischen Heilung einer Krankheit bedeutet man ihr, sie möge den Patienten verlassen.
                   Man möchte nach der Beschreibung so einer magischen Kur immer Sagen: Wenn das die Krankheit nicht versteht, so weiss ich nicht, wie man es ihr sagen soll.
                   Nichts ist so schwierig,
als
wie
Gerechtigkeit gegen die Tatsachen.
                   Ich meine nicht, dass gerade das Feuer Jedem einen Eindruck m[q|a]chen muss. Das Feuer nicht mehr, wie jede andere Erscheinung, und die eine Erscheinung Dem, die andere Jenem. Denn keine Erscheinung ist an sich besonders geheimnisvoll, aber jede kann es uns werden, und das ist eben das Charakteristische am erwachenden Geist des Menschen, dass ihm eine Erscheinung bedeutend wird. Man könnte fast sagen, der Mensch sei ein zeremonielles Tier. Das ist wohl teils falsch, teils unsinnig, aber es ist auch etwas Richtiges daran.
                   Das heisst, man könnte ein Buch über Anthropologie so anfangen: Wenn man das Leben und Benehmen der Menschen auf der Erde betrachtet, so sieht man, dass sie ausser den Handlungen, die man tierische nennen könnte, der Nahrungsaufnahme, etc., etc., etc., auch solche ausführen, die einen
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ganz anderen // eigentümlichen // Charakter tragen und die man rituelle Handlungen nennen könnte.
                   Nun aber ist es Unsinn, so fortzufahren, dass man als das Charakteristische dieser Handlungen sagt, sie seien solche, die aus fehlerhaften Anschauungen über die Physik der [d|D]inge entsprängen. (So tut es [R|F]razer, wenn er sagt, Magie sei wesentlich falsche Physik, bezw. falsche Medizin // Heilkunst // , Technik, etc..)
                   Vielmehr ist das Charakteristische der rituellen Handlung gar keine Ansicht, Meinung, ob sie nun richtig oder falsch ist, obgleich eine Meinung, – ein Glaube – selbst auch rituell sein kann, zum Ritus gehören kann.