Wer den Satz, nur die
gegenwärtige Erfahrung sei real, bestreiten will
, (was
ebenso falsch ist, wie ihn zu behaupten) wird etwa fragen, ob
denn ein Satz, wie “Julius
Cäsar ging über
die Alpen” nur meinen
gegenwärtigen Geisteszustand, der sich mit dieser Sache
beschäftigt, beschreibt. Und die Antwort ist
natürlich: Nein! Er beschreibt ein
Ereignis, das, wie wir glauben, vor ca. 2000
Jahren geschehen ist. Wenn nämlich das Wort
“beschreibt” so aufgefaßt wird, wie in dem Satz
“der Satz ‘ich
schreibe’
beschreibt, was ich
gegenwärtig tue”. Der
Name Julius Cäsar bezeichnet eine Person. Aber was sagt denn das alles?
Ich scheine mich ja um die eigentliche philosophische Antwort drücken zu wollen!
Sätze, die von Personen handeln,
d.h. Personennamen
enthalten, können eben auf sehr verschiedene Arten verifiziert
werden. Der Satz über Cäsar sagt doch offenbar das, was ich
glaube, wenn ich ihn glaube. Und wenn ich
wissen will, was ich glaube, so ist es am besten, zu fragen,
warum ich es glaube. Denn die Antwort auf
dieses Warum wird sich erst auf
verschiedene
kausale Verbindungen berufen,
d.h. auf Verbindungen, die eine frühere
Erfahrung als bestehend erwiesen hat, aber endlich wird aus dem
Grund, warum ich etwas glaube, das
Ob
jekt meines Glaubens. –
Daß es denkbar ist, die Leiche
Cäsars noch zu
finden, hängt unmittelbar mit dem Sinn des Satzes über
Cäsar
zusammen. Aber auch, daß es
möglich ist eine Schrift zu finden, aus der hervorgeht,
daß so ein Mann nie gelebt hat und seine
Existenz zu bestimmten Zwecken erdichtet worden ist. Die
Sätze über Julius Cäsar müssen also einen solchen Sinn haben,
daß das möglich ist. Wenn ich
den Satz sage: Ich sehe einen roten Fleck
über einen grünen dahinziehen, so gibt es hier nicht die
Möglichkeiten des Falles “Cäsar zog über die
Alpen” und das ist es, was
ich meine, wenn ich sage, daß der Satz
über Cäsar auf eine indirektere Art Sinn hat, als der
erste.