Ist es
für unsre Sprachspiele
, (‘Befehlen & Gehorchen’, z.B.) wesentlich, daß ein
Zweifel an gewissen Stellen nicht eintritt, oder genügt es wenn
das Gefühl der Sicherheit besteht, wenn auch mit einem leichten
Anhauch des Zweifels?
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Genügt
es also, wenn ich zwar nicht wie jetzt,
ohne
weiteres, ohne die Dazwischenkunft
irgend
eines Zweifels || des Zweifels, etwas ‘schwarz’,
‘grün’, ‘rot’ nenne, – aber statt dessen doch sage “Ich bin sicher, daß das rot
ist”, wie man etwa sagt “Ich bin sicher, daß er heute kommen
wird” (also mit
dem ‘Gefühl der
Sicherheit’)?
Das begleitende Gefühl ist uns natürlich
gleichgültig, & ebensowenig brauchen wir uns um die Worte
“Ich bin sicher,
daß” bekümmern.
– Wichtig ist, ob ein Unterschied in der
Praxis der Sprache damit zusammengeht.
Man könnte fragen, ob er überall dort, wo
wir, z.B., mit
Sicherheit
einen
Bericht || eine Meldung
aussprechen || machen, (bei einem
Versuch z.B. schauen wir in eine Röhre
& melden die Farbe, die wir durch sie beobachten), ob er
bei dieser Gelegenheit sagt “Ich bin sicher”. Tut er dies, so wird man zuerst geneigt sein
seine Angabe zu überprüfen. Zeigt sich aber,
daß er ganz zuverlä
ssig ist, so wird
man erklären, seine Redeweise sei nur eine Verschrobenheit,
die die Sache nicht berührt. Man könnte
z.B. annehmen, daß er skeptische Philosophen
gelesen habe, überzeugt worden sei, man könne nichts wissen,
&
daher || darum diese Redeweise
angenommen habe. Wenn wir erst einmal an sie gewöhnt
sind, so
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tut sie
der Praxis keinen Eintrag.