Aber wie ist es denn, haben wir hier etwa ein ‘Gedankenexperiment’ gemacht? – Wie wissen wir denn daß dies wirklich so geschehen ist, || es sich so verhält? bloß dadurch, daß wir es uns so vorstellen? Was ist das für eine seltsame Methode zu finden was wirklich geschieht? || Weise festzustellen wie sich eine Sache verhält? – Oder ist es so, weil
¤ diese Vorgänge in mir stattfinden & ich also nur in mich hineinzusehen habe? – Von ‘außen & innen’ wollen wir später reden, – aber jedenfalls sollte man meinen die Sache müßte gerade eben jetzt in mir vorgehen wenn ich sie jetzt in mir sehen will || sollte || ◇◇◇. (Und das bloße Verstellen genügt wieder nicht.)
Auch habe ich mich nicht (vielleicht) an den Fall erinnert, denn er ist mir nie geschehen. Nun einerseits kann man ja wirklich ein Experiment machen, dadurch daß man sich etwas vorstellt, nicht ein Experiment in der Vorstellung. (Als könnte ein Physiker sich wirkliche Apparate ersparen & in der Vorstellung experimentieren.) Wenn mich z.B. jemand fragt wie begrüßt Du den N., wie gehst Du auf ihn zu, so kann ich um eine Antwort geben zu können, mir den N. vorstellen & nun sozusagen auf die Vorstellung zugehen. Und dies ist ein Versuch. Er mag mich täuschen & was wirklich in so einem Fall geschieht mag etwas anderes sein aber die Erfahrung lehrt vielleicht daß in solchen Fällen meist das geschieht was so ein Versuch zeigt. Hätte also die Frage gelautet: Lächelt ein Mensch in so einem Fall, so hätte ich allerdings den Versuch mit Hilfe der Vorstellung machen können. Weiß ich nun, daß man lächelt oder nur daß ich lächle. Und wenn das erstere, ist dann das Vorstellen nicht ein Erinnern? Jedenfalls nicht notwendigerweise ‘das Erinnern
an bestimmte Fälle’! – Die Aufgabe wäre: Mache, wie man auf jemand unter den & den Umständen zugeht. Hier könnte || kann das Erinnern die Form der Nachahmung haben & nicht etwa ein visuelles Erinnerungsbild da sein, wonach man sich bei der Nachahmung richtet. Und wenn ich nun mich selbst nachahme, ist das Erinnerung? Man sagt in solchen Fällen manchmal nachdem man sich die Situation vorgestellt hat: Von mir weiß ich sicher daß ich lächle, ich könnte gar nicht anders. – Aber könnte es nicht vorkommen daß mir ein Zeuge || Augenzeuge versicherte || sagte: “Ich versichere Dich Du hast in diesen Fällen nie gelächelt”; & ist es nicht möglich daß ich ihm glaube? – Aber um so einen Versuch hatte es sich im Fall 95 nicht gehandelt. Denn die Frage war nicht ob das & das uns bekannte Gefühl in diesen Fällen auftrete oder nicht, sondern, ob hier ein Gefühl auftrete || ist || ob wir hier || in diesem Falle ein Gefühl sehen, das wir ‘Gefühl der Vertrautheit’ nennen möchten || wollen || zu nennen bereit sind. Wenn ich also sagte: “Stellen wir uns vor was in so einem Falle wirklich geschieht”, so hieße das, stellen wir uns den Fall einmal vor, ohne von dem Wort ‘Gefühl der Vertrautheit’ beeinflußt zu sein, also, wie wir sagen könnten: ohne grammatisches Vorurteil. Und wir könnten fragen: Hast Du nun (noch) das Bedürfnis zu sagen, er habe beim Anblick des Bleistiftes ein || das Gefühl der Vertrautheit? –