Wenn wir die gewöhnliche Schrift lesen geschieht immer ein & dasselbe & man könnte sagen: beobachte doch was geschieht & Du wirst sehen worin das Lesen besteht. Du hast sozusagen Zeit genug um es zu beobachten.
     Nun was sehe ich da?
     (Da ist etwas interessant: daß man nicht im Stande ist ein geschriebenes oder gedrucktes Wort anzusehen ohne es zu lesen.)
     Ich gehe mit meinem Blick der Zeile entlang & schon das geschieht nicht so wie wenn ich ihn einer beliebigen Reihe von Bildern entlang führe (ich rede hier nicht von dem was experimentell durch Beobachtung der Augenbewegung festgestellt werden kann), der || . Der Blick gleitet möchte || könnte man sagen besonders reibungslos & doch nicht flüchtig || widerstandslos ohne hängen zu bleiben & doch rutscht er nicht (die Wohlbekanntheit der Wortgestalten, – anders wieder wenn man von rechts nach links liest).
     Dabei geht ein ganz unwillkürliches ‘Sprechen in der Vorstellung’ vor sich. Und so verhält es sich wenn ich deutsch, englisch, französisch, & gedruckt,
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geschrieben in lateinischer Schrift oder gotischer Schrift lese.
     Was aber von dem allem ist für das Lesen als solches wesentlich? Nicht ein Zug der in allen Fällen von Lesen vorkommen müßte. || vorkäme.