49
     Was heißt es nun; von den Elementen zu sagen, daß wir von ihnen weder Sein noch Nicht-sein aussagen können || ihnen weder Sein noch Nicht-sein beilegen können? – Man könnte so sagen: Wenn alles, was wir “Sein” & “Nicht-sein” nennen, im Bestehen & Nicht-bestehen von Verbindungen der Elemente || zwischen den Elementen liegt, dann hat es keinen Sinn vom Sein (Nichtsein) eines Elements zu sprechen; || : sowie, wenn alles, was wir “zerstören” nennen, in der Trennung von Elementen liegt, es keinen Sinn hat, vom Zerstören eines Elements zu reden.
     Aber man möchte sagen: man kann dem Element nicht Sein beilegen, denn wäre es nicht, so könnte man es auch nicht einmal nennen & also gar nichts von ihm aussagen || sagen. – Betrachten wir doch einen analogen Fall, der die Sache klarer machen wird: Man kann von einem Ding auf Erden nicht sinnvoll aussagen
45
es sei 1 m lang, noch, es sei nicht 1 m lang, & das ist das Urmeter in Paris. – Damit haben wir aber diesem natürlich nicht irgend eine merkwürdige Eigenschaft zugeschrieben, sondern nur seine eigenartige Rolle im Spiel des Messens mit dem Metermaß beschrieben || gekennzeichnet. – Denken wir uns auf ähnliche Weise wie das Urmeter auch die Muster von Farben in Paris aufbewahrt: || . So erklären wir, || : “Sepia” heiße die Farbe des dort unter Luftabschluß aufbewahrtem Ur-Sepia. || in Paris etc. Dann wird es keinen Sinn haben, von diesem Muster auszusagen, es habe diese Farbe, noch, zu sagen, es habe sie nicht.
     Wir können das so ausdrücken: Dieses Muster ist ein Teil der Sprache, mit der wir Farbaussagen machen. Es ist in diesem Spiel nicht Dargestelltes, sondern Mittel der Darstellung. – Und eben das gilt von einem Element im Sprachspiel (47), wenn wir, es benennend, seinen Namen || das Wort “r” aussprechen: wir haben damit diesem Gegenstand || Ding eine Rolle in unserm Sprachspiel gegeben, es ist nun Mittel der Darstellung. Und zu sagen, wäre es nicht, so könnten wir es nicht einmal benennen || könnte es (auch) keinen Namen haben, sagt nun so viel, & so wenig, wie: gäbe es dieses Ding nicht, so könnten wir es in unserem Spiel nicht verwenden. – Was es, scheinbar, geben muß, gehört zur Sprache. Es spielt in unserm Spiel die Rolle des Paradigmas; dessen, womit verglichen wird. Und dies feststellen, kann heißen, eine wichtige Feststellung machen! Aber es ist dennoch
46
eine Feststellung unser Sprachspiel, || unsere Darstellungsweise, || betreffend.