Damit ist
zu || Mit dem Verstehen eines Satzes kann man auch
das vergleichen, was wir Verstehen eines Bildes
nennen. Denken wir uns das Bild eines Stillebens, &
wir seien nicht im Stande es als räumliche Darstellung zu
sehen, sondern sähen nur Flecke & Striche in der
Bildfläche. Wir können dann sagen
,
“wir verstehen das Bild
nicht”. Wir sagen dies aber
auch, (in anderm Sinne,) wenn wir das Bild zwar
räumlich sehen, in den räumlichen Gebilden aber nicht
uns wohlbekannte Dinge (Bücher, Tiere, Flaschen)
erkennen.
Angenommen das Bild sei ein
Genrebild & die Menschen darauf etwa ein Zoll lang.
Hätte ich
je || einmal wirkliche
Menschen von dieser Länge gesehen, so könnte ich sie in
diesem Bild erkennen & das Bild als ihre lebensgroße
Darstellung auffassen. Mein Gesichtserlebnis des
Bildes wäre in diesem Falle ein
ganz anderes, als
wenn ich das Bild normalerweise als verkleinerte Darstellung
sehe
, obwohl die Illusion des räumlichen Sehens in
beiden Fällen die gleiche ist. – Das Sehen
wirklicher Menschen von einem Zoll Länge ist hier aber nur als
mögliche Ursache jenes Gesichtserlebnisses angegeben; dieses ist
im übrigen von jenem unabhängig. Wie die
Zeichnung eines Würfels vielleicht nur der räumlich sieht,
der
schon || oft schon viele wirkliche
Würfel betrachtet hat: aber die Beschreibung des
räumlichen Gesichtsbildes nichts
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von dem enthält, was einen
wirklichen Würfel von einem gemalten unterscheidet.
Den verschiedenen Erlebnissen, wenn ich ein Bild
einmal so, einmal so sehe, ist
es || das Erlebnis zu
vergleichen, wenn ich einen Satz
einmal mit
Verständnis einmal ohne || verstehend, einmal ohne ihn
zu verstehen lese || mit Verständnis, & ohne
Verständnis lese.
(
Erinnern wir
uns daran, wie es ist, wenn wir einen Satz mit falscher Betonung
lesen, ihn daher nicht verstehen, – & nun
daraufkommen || draufkommen || Erinnere Dich
daran, wie es ist, wenn man einen Satz mit falscher Betonung liest,
ihn daher nicht versteht, – & nun
daraufkommt || draufkommt, wie er zu lesen ist.)