22.1.
Der Traum wird bei der
Freudschen Analyse sozusagen
zersetzt. Er verliert seinen ersten Sinn
völlig. Man
könnte sich denken daß er auf dem Theater gespielt
würde, daß die Handlung des Stücks manchmal etwas
unverständlich aber zum Teil auch ganz
verständlich wäre, oder auch doch uns schiene,
& als würde nun diese Handlung in kleine Teile zerrissen
& jedem Teil ein gänzlich andrer Sinn gegeben.
Man könnte es sich auch so denken: Es wird auf ein
großes Blatt Papier ein Bild gezeichnet & das Blatt
nun solcher Art gefältelt, daß im ersten Bild ganz
un
zusammengehörige137
Stücke
fürs Auge aneinanderstoßen & ein neues,
sinnvolles oder sinnloses, Bild entsteht (dies wäre der
geträumte Traum, das erste Bild der ‘latente
Traumgedanke’
.).
Ich
könnte mir nun denken, daß Einer, der das entfaltete Bild
sieht, ausriefe “Ja, das ist die Lösung, das
ist, was ich geträumt habe, aber ohne Lücken &
Entstellungen.” Es wäre dann eben diese
Anerkennung, die die Lösung zur Lösung machte.
Sowie, wenn Du beim Schreiben ein Wort suchst & nun
sagst: “
Das ist es,
das sagt,
was ich wollte!” – Deine Anerkennung, das
Wort zum gefundenen, also gesuchten stempelt. (Hier
könnte man wirklich sagen: erst wenn man gefunden hat,
wisse man, was man gesucht hat
, || –
ähnlich wie R
ussell über das Wünschen
redet.)