5.8.
“Es war dort kein Baum
& kein Strauch” – wie funktioniert dieser
Satz? Nun, “Baum” steht für ein
Ding das
so ausschaut. Gewiß
ja
, || : so schaut ein Baum aus; aber ist die
Idee der Vertretung des Dings durch das Wort wirklich so leicht zu
verstehen? Wenn ich einen Garten plane, so kann ich einen
Baum dort durch einen Pflock vertreten lassen. Wo der
Pflock jetzt steht wird später der Baum gesetzt werden. – Man könnte aber doch sagen, das Wort
“Baum” im Satz vertrete dort das Bild eines
Baums (& als solches kann natürlich auch
ein Baum verwendet werden). Denn
statt || an die Stelle des Wortes
“Baum” könnte man in einer Bildersprache
das Bild setzen, & das Wort “Baum” wird in
jedem Fall durch die hinweisende Definition mit dem Bild
verbunden. Dann ist
also die Hinweisende Definition das,
was || es also die Hinweisende Definition, die
bestimmt, was das Wort ‘
vertritt’.
Und nun wende dies auf das Wort “Schmerz”,
z.B., an. – Aber vertritt nicht
auf einem Plan das Zeichen
“
”
ein Haus? Doch nur insofern, als ein Haus auch als
Zeichen dienen könnte! Aber
das Zeichen vertritt doch nicht das Haus, wofür
es steht. – “Nun, es
entspricht
ihm.” – Wenn ich also mit dem Plan in der
Hand gehe & komme zu diesem Haus, zeige ich auf die Stelle im
Plan & sage “
Das
ist das Haus”. –
“
Es || Das Zeichen
vertritt das Haus” hieße: “Weil ich
das Haus nicht selbst in den Plan setzen kann, setze ich
statt seiner dies Zeichen.” Aber was täte
denn das Haus selbst im Plan?! Eine Vertretung ist
etwas Vorläufiges, aber wenn das Zeichen dem Haus
entspricht, so ist doch hier nichts Vorläufiges; es
wird ja wenn wir zum Haus kommen, nicht durch das Haus
ersetzt. Und da das Zeichen nie durch seinen Träger
ersetzt wird, könnte man fragen
, || :
wie kann denn ein Tintenstrich ein Haus ersetzen?
Nein: der Pflock ersetzt den Baum, das Bild kann den Menschen
ersetzen, wenn man lieber ihn sähe, aber mit dem Bild
vorliebnehmen muß; aber schon das Zeichen auf der Landkarte ersetzt
nicht
den
Gegenstand, den es bedeutet.