Ich erstarre zu Stein & meine Schmerzen dauern an. – Und wenn ich mich nun irrte & es nicht mehr Schmerzen wären! – Aber ich kann
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mich doch hier nicht irren – es heißt doch nichts, zu zweifeln, ob ich Schmerzen habe! – D.h., || : wenn einer sagte “Ich weiß nicht, ist das ein Schmerz, was ich habe; oder ist es etwas anderes?”, so dächten wir etwa, er wisse nicht, was das Wort “Schmerz” bedeute & würden's ihm nur erklären. – Wie? – Vielleicht durch Gebärden, oder indem wir ihn stächen und sagen: “Siehst Du, das ist Schmerz”. Er könnte diese Worterklärung, wie jede andre, richtig, falsch, oder gar nicht verstehen. Und welches er tut, wird er im Gebrauch des Wortes zeigen, wie auch sonst. Wenn er nun z.B. sagte: “Oh, ich weiß, was ‘Schmerz’ heißt, aber ob das Schmerzen sind, was ich jetzt hier habe, das weiß ich nicht” – da würden wir bloß die Köpfe schütteln & müßten seine Worte für eine seltsame Reaktion ansehen, mit der wir nichts anzufangen wissen.
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     (Es wäre etwa ähnlich, wie wenn wir jemand, im Ernste, sagen hörten: “Ich erinnere mich deutlich, gerade vor meiner Geburt geglaubt zu haben, …”)
     Einer || Jener Ausdruck des Zweifels gehört nicht zu diesem || dem Sprachspiel. Aber wenn nun der Ausdruck der Empfindung, das menschliche Benehmen, ausgeschlossen ist, dann scheint es, ich dürfe wieder zweifeln. Daß ich hier versucht bin zu sagen, man könne die Empfindung für etwas anderes halten, als was sie ist, kommt daher: Wenn ich das normale Sprachspiel mit dem Ausdruck der Empfindung abgeschafft denke, brauche ich nun ein Kriterium der Identität für sie; & dann bestünde auch die Möglichkeit des Irrtums.
¥⋎67 [Eigener §]