– – Erst – wovon sprechen wir denn wenn wir sagen, er habe ein Erinnerungserlebnis z.B. beim Zeichen “A”.? Welcher Art ist dieses Erlebnis? Was meinen wir, wenn wir sagen er habe zweimal beim Anschauen des Zeichens A das “gleiche” Erlebnis? Was ist hier Identität; wie wird dieses Wort von uns gebraucht? (Natürlich denken wir an Bilder, & den Gebrauch der Worte “das gleiche Bild”!)
     “Aber ich verstehe nicht: Du redest doch manchmal von der “gleichen Erinnerung” die Du bei der & jener Gelegenheit hattest!?” Gewiß, nur wenn wir
so reden so gibt es ja auch z.B. etwas was wir die Beschreibung der Erinnerung nennen; die Bestätigung daß unser Gedächtnis uns nicht getäuscht hat, den Austausch von Erinnerungen etc. etc. etc. Die Worte sind bei uns sozusagen nur eine Spielstellung eines sehr komplizierten Spiels. Und bedenke: zum Rochieren gehörte freilich nur eine Reihe von 6 Feldern & zwei Figuren aber heißt || ist es Rochieren, wenn es nicht im Schachspiel geschieht?
     “Ja, aber ist denn nicht das Wesentliche im Fall der Erinnerung ein inneres Erlebnis?” – Gewiß, nur hast Du damit, daß Du es so nennst || nanntest
noch gar nichts gesagt. Oder: Du sagst damit nur daß man von ihm in irgendeinem Sinne sagen kann || solle sagen können, der Andre wisse nichts davon. Aber das ist doch nicht genug um davon reden zu können. Nennen wir es ein inneres (privates) Erlebnis! aber die Frage ist: wie gebrauchen wir, || der welcher das Erlebnis hat & der es nicht hat – die Worte “Erinnerungserlebnis”, “das gleiche Erlebnis” etc. Wie es kommt daß wir diese Worte gebrauchen können, obwohl wir, scheinbar, nicht wissen wovon der Andre redet, daß wird sich dann schon zeigen.

     “Aber wir kennen es doch von uns || uns selbst, was es heißt zweimal das gleiche Erlebnis haben!” Wir kennen von uns was es heißt! Doch höchstens was wir jetzt (wenn das etwas heißt) so nennen! Und dann frägt es sich eben kommt es darauf an oder nicht || kommt es darauf nicht an daß wir Alle das gleiche so nennen || benennen?
     Und das ist es was wir, in diesem Sinne (in welchen das Erlebnis ‘privat’ sein soll) nicht wissen können, & worauf es also nicht ankommen kann.
     “Aber wir vermuten eben, gehen von der Hypothese aus, der Andere habe das gleiche Erlebnis wie wir.” – (‘Wie können wir es auch nur vermuten?’, möchte man hier antworten.) Aber diese ‘Vermutung’ liefe ja (– sozusagen –) leer. Eine
Vermutung kann ja von etwas bestätigt, von etwas anderem entkräftet werden etc.; aber diese, der Voraussetzung nach, nicht. Wenn wir z.B. so eine Vermutung aussprechen so kann dies gar keine praktischen Konsequenzen haben. Sie wäre ¤ nur ein Spiel mit Worten oder Bildern gänzlich abgekapselt von unserem sonstigen Reden über unsere Erlebnisse oder die des andern || Andern || eigene & fremde Erlebnisse & daher etwas was wir nie “Vermutung” oder “Hypothese” nennen würden. Etwa wäre es || Es wäre etwa der Vermutung zu vergleichen || Zu vergleichen wäre es etwa der Vermutung daß der Geist eines Menschen || der Geist || die Seele eines Menschen in einem cm³ Platz
hat. || daß 10 Menschenseelen in einem ccm Platz haben.