Man kann von religiösen Gleichnissen sagen, sie bewegen sich am Randes des Abgrundes. Z.B. von der Alegorie B's. Denn wie, wenn wir bloß dazusetzen: “und alle diese F[ä|a]llen, Sümpfe, Abwege, sind vom Herrn des Weges angelegt, die Ungeheuer, Diebe, Räuber von ihm geschaffen worden”?

    Gewiß, das ist nicht der Sinn des Gleichnisses! aber diese Fortsetzung liegt zu nahe! Sie nimmt dem Gleichnis, für Viele & für mich, seine Kraft.
    Dann aber besonders, wenn dies – sozusagen – verschwiegen wird. Anders wäre es, wenn auf Schritt & Tritt offen gesagt würde: ‘Ich brauche dies als Gleichnis, aber schau: hier stimmt es nicht’. Dann hätte man nicht das Gefühl, daß man hintergangen wird, daß jemand versucht auch auf Schleichwegen zu überzeugen. Man kann Einem z.B. sagen: “Danke Gott für das Gute, was Du empfängst, aber beklage Dich nicht über das Übel
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wie Du es natürlich tätest, wenn ein Mensch Dir abwechselnd Gutes & Übles widerfahren ließe”. Es werden
Lebensregeln in Bilder gekleidet. Und diese Bilder können mir dienen, zu beschreiben, was wir tun sollen, aber nicht dazu, es zu begründen. Denn um begründen zu können, dazu müßten sie auch weiter stimmen. Ich kann sagen: “Danke diesen Bienen für ihren Honig, als wären
sie
es
gute Menschen, die ihn für Dich bereitet haben”.; Ddas ist verständlich & beschreibt, wie ich wünsche, Du sollest Dich benehmen. Aber nicht: Danke ihnen, denn sieh', wie gut sie sind!” – denn sie können Dich im nächsten Augenblick stechen.
         Die Religion sagt: Tu dies! – Denk so! – aber sie kann es nicht begründen, & versucht sie es auch nur, so stößt sie ab; denn zu jedem Grund, den sie gibt, gibt es einen stichhältigen Gegengrund.

      Überzeugender ist es, zu sagen: “Tu dies “Denke so! – so seltsam dies scheinen mag. –” Oder: “Möchtest Du das nicht tun? – so abstoßend es ist. –”