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“Aber sind die Übergänge also durch die algebraische Formel nicht bestimmt?” – In der Frage liegt ein Fehler.1 Wir Man verwendent den Ausdruck: “die Übergänge sind durch die Formel … bestimmt”. Wie verwenden wir t man ihn // Wie wird er verwendet // ? Wir können etwa davon reden, daß Menschen durch Erziehung – (Abrichtung– ) dahin gebracht werden,
Wir können anderseits verschiedene Arten von Formeln & zu ihnen gehörige verschiedene Arten der Verwendung (verschiedene Arten der Abrichtung) einander entgegensetzen. Wir nennen dann Formeln einer bestimmten Art (& der dazugehö- 2 rigen Verwendungsweise)
“Formeln, welche eine Zahl y für ˇein
gegebenes x bestimmen” & Formeln anderer Art
solche, “die die Zahl y für ein gegebenes
x nicht bestimmen”.
(y = x²
+ 1 wäre etwa von der ersten Art,
y ˃ x² + 1, y
= x² ± 1, y = x² + z von
der
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Man kann nun sagen: “Wie die Formel gemeint wird, das bestimmt, welche Übergänge zu machen sind.” Was ist das Kriterium dafür, wie die Formel gemeint ist? Doch wohl die Art & Weise, wie wir sie ständig gebrauchen, wie uns gelehrt wurde, sie zu gebrauchen. Wir sagen z.B. Einem, der ein uns unbekanntes Zeichen gebraucht: “Wenn Du mit “
So kann also das Meinen die Übergänge zum Voraus bestimmen. “Worin liegt dann aber die eigentümliche Unerbittlichkeit der Mathematik?” –
4 würden es wohl nicht
“zählen” nennen, wenn
“Aber folgt es nicht mit logischer Notwendigkeit, daß Du 2 erhälst, wenn Du zu 5 1 1 zählst & 3,
wenn Du zu 2 1 zählst, u.s.f.[?|;] “ – & ist diese Unerbittlichkeit nicht
dieselbe, wie die des logischen Schlusses?”
–
Doch– !
[s|S]ie
ist dieselbe. –
“Aber entspricht denn der
logische Schluß nicht einer Wahrheit?
Ist es nicht
wahr, daß das aus diesem folgt?”
–
Der Satz: ‘es ist wahr, daß das aus
diesem folgt’, heißt einfach: das folgt aus
diesem⌊.⌋[u|U]nd es handelt sich darum wie verwenden wir
diesen Satz? –
Was würde denn geschehen, wenn
wir anders schlössen – wie würden wir mit der Wahrheit
in Konflikt geraten?
Da muß man sich klar machen, worin denn das Schließen ˇdenn eigentlich besteht. Man wird ˇetwa sagen, es besteht im Übergang von einer Behauptung zu einer
6 im Medium des Verstandes,
gleichsam ein Brauen der Nebel, aus welchem dann
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Was heißt es nun[:|,] daß sich ein Satz aus einem andern, ˇvermittels einer Regel, ableiten läßt? Läßt sich nicht alles aus allem vermittels irgend einer Regel ableiten? – Was heißt es, wenn ich z.B. sage: diese Zahl läßt sich durch die Multiplikation jener beiden erhalten? Dies ist offenbar eine Regel, die sagt, daß Du diese Zahl erhalten mußt wenn anders Du richtig multiplizierst; & diese Regel können wir dadurch erhalten, daß wir die beiden Zahlen multiplizieren, oder auch auf andere Weise. ([O|o]bwohl man auch jeden Vorgang, der zu diesem [e|E]rgebnis führt, eine ‘Multiplikation’ nennen kann.). Man sagt nun ich habe multipliziert wenn ich z.B. die Multiplikation 165 × 363 ausgeführt habe, aber auch, wenn ich sage: “4 mal 2 ist 8”, obwohl hier kein Rechnungsvorgang zum Resultat 8 Produkt geführt hat, aber (das ich aber auch hätte ausrechnen konnen). Und so ich sagen wir auch es werde ein Schluß gezogen wo er nicht errechnet wird. 8
Aber die Schlußregel muß doch so sein, daß wenn
die Premisse wahr ist,, die Folgerung wahr sein
muß.
Wenn ich also die Premisse als wahr
erkannt habe, so muß der Schluß ein solcher sein, daß
seine eine
Nicht-Übereinstim[|⌊men⌋]mung ˇdes
Geschlossenen der Folgerung mit der
Realität ausgeschlossen ist. –
Und das ist nur
dadurch möglich daß ich die Regel aufstelle:
nichts als ein e ˇsolches
Nicht-Übereinstimm[ung|en] ˇder Folgerung
mit der Realität mit der Folgerung zu deuten
gelten lasse anerkenne, wenn
“Ich darf aber doch nur folgern, was wirklich folgt!” – Soll das heißen: nur das, was den Schlußregeln gemäß folgt, – oder soll es heißen: nur das,
9 Ofenrohr wieder
verlegt.”
(Und so wird dieser
Schluß gezogen!
Nicht so: “Der
Ofen raucht & wenn immer der Ofen raucht, ist das
Rohr verlegt; also …”.)
Das, was wir ‘logischer Schluß’ nennen ist nichts als eine Transformation des Ausdrucks. Die Umrechnung von einem Maß auf ein anderes. Auf der einen Kante eines Maßstabes sind Zoll aufgetragen, auf der andern cm.. Ich messe den Tisch in Zoll & gehe dann auf dem Maßstab zu cm über. – Oder so: [I|i]ch fülle ein Gefäß mit Wasser, dann leere ich das Wasser in ein
Wie würden wir mit der Wahrheit in Konflikt geraten, wenn unsere Zollstäbe aus weichem Gummi wären, statt aus Holz & St[ä|a]hl? “Nun, wir würden nicht das richtige Maß des Tisches kennenler- 10 nen.”
–
Du meinst wir würden nicht, oder nicht
zuverläßig,
Einen Maßstab, der sich bei der Erwärmung außerordentlich stark ausdehnte, würden wir – unter gewöhnlichen Umständen – un deshalb unbrauchbar nennen. Wir könnten uns aber Verhältnisse denken, in denen gerade dies äußerst das Erwünschte wäre. Ich stelle es mir so vor, daß wir die Ausdehnung mit freiem Auge wahrnehmen; & [k|K]örpern in Räumen von
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Man kann dann sagen: Was hier “messen” & “Länge” & “längengleich” heißt ist etwas Anderes, als was wir gewöhnlich so nennen. Der Gebrauch dieser Wörter ist hier ein anderer als der unsere; aber er ist mit ihm verwandt & auch wir gebrauchen diese Wörter auf viel[l|e]rlei Weise. Plinius sagte, es sei eine Eigenschaft der Zahlen, daß nach je zehn eine höhere Art beginne. (Die logische Struktur der Welt. –) “Aber muß denn nicht aus ‘(x).fx’ fa folgen, wenn (ξ) ∙ Φξ so gemeint ist, wie wir es meinen?” – Und wie äußert es sich: wie wir es meinen? Nicht durch die ständige Praxis seines Gebrauchs? & etwa noch durch gewisse Gesten – & was dem ähnlich ist. –– Es ist aber als hinge dem Wort “alle”, ˇwenn wir es sagen, noch etwas an, womit ein anderer Gebrauch unvereinbar wäre; nämlich, die Bedeutung. “‘Alle’ heißt doch: alle!” möchten wir sagen, wenn wir
“Hacke alle diese Bäume um! ‒ ‒ Ja, verstehst Du nicht was ‘alle’ heißt? (Er hatte einen stehen gelassen.) Wie hat er gelernt, was ‘alle’ heißt? Doch wohl durch Übung. – 12
Und freilich diese Übung hat nun nicht bewirkt, daß er auf den Befehl das tut, sondern sie hat das Wort mit einer Menge von Bildern & Reaktionen (visuellen & andern) u[n|m]geben,
Man könnte sagen: Man lernt die Bedeutung von “alle”, indem man lernt, daß aus (x).fx fa folgt. – D.h., die Übungen die den Gebrauch dieses Wortes einüben, lehren,
“Aus ‘alle’, wenn es so gemeint ist muß doch das folgen.” – Wenn es wie gemeint ist? Überlege es Dir, wie meinst Du es? Da schwebt Dir etwa noch ein Bild vor – & mehr hast Du nicht. – Nein, es muß 13 nicht, – aber es
folgt: Wir vollziehen diesen
Übergang.
Und wir sagen: Wenn
Wir könnten es auch so sagen: Es kommt uns vor, daß, wenn aus (x). fx nicht mehr fa folgen soll, sich außer dem Gebrauch des Wortes “alle” noch etwas anderes ˇsich geändert
Ist das nicht ähnlich, wie wenn man sagt: “Wenn dieser Mensch anders handelte, da müßte auch sein Charakter ein andrer sein.” Nu[m|n] das kann in manchen Fällen etwas heißen & in manchen nicht. Wir sagen: “aus dem Charakter fließt die Handlungsweise” & so fließt aus der Bedeutung der Gebrauch. Das zeigt Dir – könnte man sagen – wie fest verbunden gewisse Gesten, Bilder, Reaktionen mit einem ständig geübten Gebrauch
‘Es drängt sich uns das Bild auf …’ Es ist sehr interessant, daß sich uns Bilder aufdrängen können. Wichtig ist, daß in unserer Sprache 14 – in unserer
natürlichen Sprache – ‘alle’ ein
Grundbegriff ist & ‘alle außer
einem’ weniger fundamental;
d.h., es gibt dafür nicht ein
Wort auch nicht eine charakteristische Geste.
(Damit hängt diese Bemerkung zusammen: Wir möchten manchmal sagen: “Es muß doch einen Grund haben, warum auf dieses Thema – in einer Symphonie etwa – gerade das Thema folgt.” Als Grund würden wir eine gewisse Beziehung der beiden Themen, eine Verwand[t|s]chaft, einen Gegensatz oder dergleichen, anerkennen. – Aber wir können ja eine solche Beziehung konstruieren: sozusagen eine Operation, die das eine aus dem andern erzeugt; aber damit ist uns nur gedient, wenn diese Beziehung eine uns schon wohl bekannte ist. Es ist also als müßte die Folge dieser Themen einem in uns 15 schon vorhandenen Paradigma
entsprechen.
Von einem Gemälde, das zwei menschliche Figuren zeigt, könnte man ähnlich sagen: “Es muß einen Grund haben, warum gerade diese zwei Gesichter uns einen solchen Eindruck machen.” Wir möchten – heißt das – diesen Eindruck der beiden Gesichter wo anders wiederfinden
Man könnte auch fragen: Welche Zusammenstellung von Themen hat eine Pointe, welche keine? Oder: Warum hat diese Zusammenstellung eine Pointe & die keine? – Das mag nicht leicht zu sagen sein! Oft können wir sagen: “Diese entspricht einer Geste, diese nicht.”) ⍈
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22]⌋⌋
Man ist sich oft im Unklaren darüber, worin denn das Folgen & Folgern besteht; was für ein Sachverhalt, oder Vorgang // Prozess // es ist. Diese Unklarheit zeigt sich
⊢ p ⊃ q ∙ p . ⊃ . ⊢ q.
Dieses berechtige uns nun,
heißt es, ⊢ q aus ⊢ p ⊃
q ∙ p zu schließen.
Aber worin
besteht
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⌊⌊[Zu Seite
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‘schließen’, diese
Russell will doch sagen: “So werde ich schließen; & so ist es richtig.” Er will uns also einmal mitteilen, wie er schließen will: Ddas geschieht durch eine Regel des Schließens. Wie lautet sie? Daß dieser Satz jenen impliziert? Doch wohl, daß in diesem Buch ein den Beweisen dieses Buchs ein solcher Satz nach einem solchen
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⌊⌊[Zu Seite
22] ⌋⌋ eine Mitteilung, daß in diesem Buche
nur dieser Übergang von einem Satz zum
Einem, der dies sagt,
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⌊⌊[Zu Seite
22] ⌋⌋ daß er sie nur noch in seine
Notation
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⌊⌊[Zu Seite
22] ⌋⌋
ausführen – wenn
wir also die
Übergänge, die Einer auf den Befehl + 2 zu machen hat
durch Abrichtung so bestimm[e|t]n, daß wir mit Sicherheit voraussagen
können, wie er gehen wird, auch wenn er diesen
Übergang bis jetzt noch nie gemacht hat, – dann kann
es uns natürlich sein, als Bild dieses
Sachverhalthalts den zu
gebrauchen
“Wie weiß ich, daß ich im Verfolg der Reihe + 2 schreiben muß 200004, 200006 und nicht
200004, 200008?” – Die Frage ist ähnlich der: wie weiß ich, daß diese Farbe ‘rot’ ist? “Aber Du weißt doch, daß Du immer die gleichen Zahlenfolge in den Einern schreiben mußt: 2, 4, 6, 8, 0, 2, 4, u.s.w.” – Ganz richtig! das Problem muß auch schon in dieser Zahlenfolge,
2,
2, 2, 2 u.s.w. ad
inf. auftreten. –
Denn wie
weiß ich, daß ich nach der
500sten 2
“2” schreiben soll? daß
nämlich dann
“2”
‘die gleiche Zahl’ ist!?
Ja, 20 weiß ich es
denn?
Und wenn ich es zuvor weiß, was
hilft mir dieses Wissen für später?
Ich
meine: wie weiß ich dann, wenn ich
de[n|r] Schritt wirklich zu machen habe ist, was ich mit diesem Wissen anzufangen
habe?
Wenn [fü|zu]r Fortsetzung der Reihe + 1 eine Intuition nötig ist, dann auch zur Fortsetzung der Reihe + 0. |
1) Ms-117 begins with the last remark of Ms-142. Pages 1-75 contain numerous remarks from Ms-118; pages 75-96 contain numerous remarks from Ms-119.
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BOXVIEW: http://wittgensteinsource.com/BTE/Ms-117,1[1]et2[1]et3[1]et3[1]et4[1]et5[1]et6[1]et7[1]et8[1]et9[1]et10[1]et11[1]et12[1]et13[1]et14[1]et15[1]et16[1]et17[1]et18[1]et19[1]et20[1]_d
RDF: http://wittgensteinsource.com/BTE/Ms-117,1[1]et2[1]et3[1]et3[1]et4[1]et5[1]et6[1]et7[1]et8[1]et9[1]et10[1]et11[1]et12[1]et13[1]et14[1]et15[1]et16[1]et17[1]et18[1]et19[1]et20[1]_d/rdf
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