Aber wenn es sich nun so verhält, ist es da nicht unrichtig von einem ‘freundlichen Mund’, & dergleichen, zu reden? – Sehen wir noch eine Redeweise // Redewendung // an, die wir oft gebrauchen: “Es ist der Mund, der dieses Gesicht so freundlich macht”. Das heißt doch ungefähr: “Wäre der Mund anders, so hätte das Gesicht nicht den freundlichen Ausdruck”. – Aber das könnte man ja auch von den ander Zügen sagen! : wären sie anders, so hätte es den freundlichen Ausdruck auch mit diesem Mund nicht; auch mit diesem Mund nicht. – Aber darum ist es doch nicht unsinnig, zu sagen, es sei der Mund, der das Gesicht freundlich mache: Wir denken eben hier an eine bestimmte, verhältnismäßig einfache, Veränderung des Gesichts die
seinen
es aus einem
Ausdruck ins Gegenteil verwandeln würde. Und ferners lenkt dieser Zug, wenn wir das Gesicht betrachten, besonders unsere Aufmerksamkeit auf sich. Auch: Halten wir uns die übrigen Züge des Gesichts
zu
weg
, so stellen wir uns
automatisch
normalerweise
ein freundliches Gesicht zu diesem Mund vor; – obwohl auch das Gegenteil möglich wäre. (Ähnlich sagen wir auch “Es ist dieses Wort, was dem Satz seine Kraft” gibt. , etc., etc.)