⌊⌊137    ⌋⌋ Laß uns eine Analogie betrachten aus dem Gebiet des Gesichtsausdrucks. Denke es wäre die Frage: was ˇwelches ist der ch Zug der ein Gesicht freundlich macht? // was ist der charakteristische Zug eines freundlichen Gesichts? // Zuerst nimmt man vielleicht an daß es gewisse ‘freundliche Züge’ gibt, deren jeder ein Gesicht bis zu einem gewissen Grade freundlich macht, & je mehr solche Züge vorhanden sind desto freundlicher ist das Gesicht. Auch deutet daraufhin unsere Ausdrucksweise, wir sprechen von ‘freundlichen Augen’, einem ‘freundlichen Mund’ etc.. Aber es ist unschwer zu sehen daß der ‘freundliche Mund’ unter bestimmten Umständen – & das heißt hier: zusammen mit bestimmten andern G Zügen des Gesichts z.B. Runzeln der Stirn etc. – nicht freundlich, ja unfreundlich, aussehen kann. (Ein freundliches & ein unfreundliches Grinsen muß sich nicht im Mund unterscheiden. Betrachte Strichgesichter wie: . Sage nicht, was d[as|em] rechten für uns keinen freundlichen Ausdruck gebe, sei eine Asso[t|z]iation! Es ist gleichgültig, was den Eindruck verursacht Es ist ˇauch gewiß wahr
:
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diese Gruppen von Punkten & Strichen hätten für uns ˇgar keinen ‘Ausdruck’, wenn nicht wir dieses Schema nicht vom Gesicht des Menschen her kennten. Aber das ist ˇhier auch gleichgültig: Nun haben
sie
diese Gruppen von Strichen
Ausdruck, & wenn wir sie anschauen, so sehen wir nur sie & hallu-
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zinieren ˇdabei nicht etwa ein Gesicht von Fleisch & Blut ˇdahinter // hinter ihnen // . ⌊⌊ // & stellen uns nicht etwa … vor. // ⌋⌋ Wir können also diese Strichgesichter – & das ist für folgende Betrachtungen wichtig – als Gesichter mit Ausdruck ˇautonome Gebilde mit Gesichtsausdruck ansehen, die diesen von nirgends anders her borgen.)