⌊⌊121    ⌋⌋ Denke an den Gebrauch, ˇden wir von den Farbwörtern machen, wenn wir von ‘schwarzem Kaffee’, ‘weißem Wein’, ‘Rotwild’, etc., reden. // Denke an die Verwendung der Farbwörter in Ausdrücken wie ‘schwarzer Kaffee’, ‘weißer Wein’, ‘Rotwild’, etc. // Wir könnten uns vorstellen, daß Menschen die Farbwörter je nach dem Gebiet von Gegenständen, von denen sie reden, in verschiedener Weise gebrauchten.
Sie sagen von …
So sagen sie von
einem Pferd, es sei rot, wenn es nach unsern Begriffen braun ˇist mit einem leichten rötlichen Stich; sie reden von ‘blauen’ Pferden & meinen weiße mit ein[er|em] Spur eine[s|m] bläulichen Schimmers;
für Kühe
bei Kühen
sind ihre die Begrenzungen ihrer Farbbegriffe wieder etwas anders, & wieder anders bei Äpfeln, Birnen & Pflaumen &
gebrannten Ziegeln
Ziegeln
// für Äpfel & Pflaumen & wenn sie vom Brennen d. Z. reden // , etc.. (Es wäre das vergleichbar damit, daß Menschen verschiedenerlei Längenmaß für Holz, Tuch, Papier, etc haben.) Wenn ich nun ihre Ausdrucksweise lernen sollte, & von einem Pferd sagen muß, es sei
blau
rot
, da[ß|s] ich nie anders als braun ˇweiß oder weißgrau genannt hätte, so würde ich mir gewiß sagen: “‘
Blau
Rot
’ bedeutet bedeutet hierc bei ihnen das // “Das heißt bei ihnen ‘blau’” // , & obwohl ich, gleichsam, verstünde, daß sie das ‘blau’ nennen, so bedeutet nun ‘blau’ für mich ˇdoch etwas
neues.
andres als gewöhnlich.
D.h. zeigt man mir zwei [f|F]arbtöne die beide ziemlich nahe reinem Blau sind & fragt mich, ob das Wort ‘blau’, auf diese beiden angewandt, dieselbe Bedeutung hat, so
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bin ich geneigt zu sagen, [;|,] ja, es
hat
habe
dieselbe, & vielleicht auch: , Blau
ist
seic
das, was beide Gegenstände sind, das Blau
ist
seic
nur einmal ein wenig mit Weiß, einmal ein wenig mit Grün ‘legiert’. (Ich sage ja auch zwei Ketten
sind
seien
aus Gold, wenn ˇdie eine etwas mehr mit Kupfer legiert ist enthält, als die andre). Hier rede ich also von Blau als dem gemeinsamen ‘Hauptbestandteil’. Beachte den Gebrauch von ‘ziemlich nahe’; ich hätte auch sagen können ‘ziemlich ähnlich.) Zeigt man mir
aber
anderseits
ein solches Blau & ˇdazu jenes Weiߡgrau mit de[m|r] blau Spur eines des bläulichen Schimmers, das die Leute ‘blau’ nannten, & fragt mich, ob das Wort[b|B]lau’ dasselbe bedeutet, wenn man diese beiden Farben[b|B]Blau’ nennt, so sage ich ˇwohl, nein; & ich werde hinzufügen: “[d|D]as sind ja ganz verschiedene Farben nur mit einer leisen [v|V]erwandtschaft.”
Oder:
ˇhier
“‘Blau’ bedeutet hier eigentlich: , ‘Weiß mit einem Stich ins Blaue’”. Denn, wenn werde soll ich gefragt, werde, zeigen, w[as|el]che Farbe ˇich ’blau’ ist nenne, so werdec zeige ich zur Erklärung nicht auf so ein Weiß zeigenc. Aber
die
jene
Leute in unserm Beispiel
sagen
antworten auf diese Frage
vielleicht: “Blau, bei Pferden, ist das, bei Pflaumen das, etc.”. Wenn man
sie aber
diese Leute
fragt, ob bei ihnen ‘blau’ [v|V]erschiedenes oder immer nur Eines
bedeutet
heißt
, so kann ich mir vorstellen, daß sie antworten: “‘Blau’
ist
heißt
immer nur blau. Natürlich bei einem Pferd schaut es anders aus, als beim blauen Himmel!” // “… . Natürlich ein blaues Pferd schaut anders aus als der blaue Himmel ˇetc.!” //