Denke Dir aber diesen Fall:
72
Wir geben
jemandem, der fließend lesen kann,
Sätze zu lesen, die || etwas zu
lesen, was er nie vorher
gesehen || gelesen
hat.
Er liest es
uns vor || laut; aber mit
den
Empfindungen des Aufsagens von etwas was er
auswendig weiß || der Empfindung, als sage er || er sage etwas auf, was er
auswendig weiß || wisse.
(
Vielleicht
durch || unter
dem Einfluß irgend eines Giftes, das er genossen
hat
.)
Würden wir in einem solchen Fall sagen, er läse das Stück nicht
wirklich?
Würden wir also hier ||
D.h. würden
wir hier seine
Empfindungen || Empfindung als Kriterium dafür
gelten lassen, ob er liest oder nicht?
73
Oder diesen Fall: Wenn man
einem
Menschen, der unter dem Einfluß eines bestimmten Giftes steht, eine
Reihe geschriebener Zeichen
vorlegt || zeigt, die keinem
existierenden Alphabet
angehören, || anzugehören
brauchen, so spricht er, je nach der
Zahl || Anzahl der
Zeichen,
ein Wort || Wörter aus, als wären jene
Schriftzeichen || Zeichen
die Buchstaben
des Wortes || der || dieser Wörter &
als habe er sie
gelesen. || als läse er sie.
Dies geschieht mit allen äußeren
Zeichen || Merkmalen
& mit den persönlichen Empfindungen des
Lesens.
(Solche Erfahrungen haben wir übrigens in Träumen.
Nach dem Aufwachen sagen wir dann etwa:
“Es kam mir vor, ich läse diese Zeichen, – obwohl es
ja gar keine Zeichen sind.”)